Folkeboote im Winterlager nicolas thon: fotografie -schreiben - segeln
Paula
Salty
Martha Frieda Oliese



Winterarbeit 2015-16

Genau genommen habe ich schon Ende September losgelegt, als die Boote noch erwartungsvoll schwammen und nach erfolgter Bearbeitung wieder in einen segelfähigen Zustand versetzt werden wollten. Die Bordelektrik ist jetzt auf einem akzeptablen Stand - es laufen keine Kabel mehr durch die Bilge, die Verdrahtung der neuen Schaltpanels verbirgt sich hinter hübschen Sperrholzkästchen. Drei neue Batterien waren auch nicht zu vermeiden. Marthas Cockpitboden wackelt nicht mehr dank einer neuen Unterkonstruktion - die alten Leisten waren doch allzu stark abgenutzt und an untauglichen Stellen eher behelfsmäßig verschraubt.

Aber das eigentliche Ding ging im November erst los. Das Motto: Viele Kleinigkeiten. 




Februar-update
Alles im Lack
Wir lackieren eifrig, und das Betrachten der ersten Ergebnisse ist Belohnung genug für die Mühe. Ein schöner Lack ist in der Regel ja auch einer, der das Holz gut vor Sonne und Feuchtigkeit schützt. Das tut er hier mit Marthas Ruderkopf, den Unterzügen für die Schotschienen, zwei Kästchen für die Bordelektrik sowie der Tür von Marthas Pantry.

An den Booten selber sieht es so aus: Was abgezogen war und ganz neu aufgebaut wurde, darf jetzt vor Flächenschliff und Endlack ein Weilchen aushärten. Die Rede ist von 1x Heckspiegel, 2x Hauptschott, einem Teil von Saltys Außenhaut sowie jeder Menge unter Deck. Die Wartezeit aufs Schleifen vertreibe ich mir, indem ich Olis und Saltys Decks male. Zweischichtbetrieb: Morgens Salty, nachmittags Oli. Ich habe mich endgültig für die Produkte aus dem Hause International entschieden - ich habe zumindest noch nicht Negatives darüber gehört oder festgestellt, und das Zeug ist hier in diversen Läden verfügbar, falls kurzfristig Nachschub erforderlich ist. Die Kalkulation ist aber einfach: Es reicht immer eine Dose für entweder zwei Schichten oder eine Schicht auf zwei Decks.

Es gibt also zweimal PreKote, gefolgt von einmal Toplac pur und einmal Toplac mit Anti-Rutsch-Granulat - hierbei tunlichst doppelt so stark dosiert, wie es der Hersteller empfiehlt, sonst legt man sich lang. Warum kein Interdeck? Ist das Gleiche, nur dass der Hersteller schon dosiert hat. Immer wieder tüchtig umrühren, damit sich der Sand nicht absetzt, muss man trotzdem. Aber das Zeug gibt's nicht in der gewünschten Farbe 827 ("Elfenbein" - kann sein, die Zahl ist nicht korrekt....). Mischen müsste ich also so oder so, entweder "Weiß" und "Creme" oder eben "Elfenbein" und Granulat.

Damit liegen wir gar nicht schlecht in der Zeit angesichts der widrigen Umstände: Der Februar war zwar insgesamt mal wieder rekordverdächtig mild, bei uns aber abwechselnd feucht oder zu kalt, und es schien kaum mal die wärmende Sonne durch die Hallenfenster. Hoffentlich beeilt sich der März mit guten Bedingungen für den Endlack, sonst gibt es doch noch Pfusch und faule Kompromisse. Schlimmer als das Wetter war der Stromausfall in Schleswig - es handelt sich um eine lange Geschichte wie aus einem schlechten Fernsehkrimi. Ich war schon der Meinung, es sei höchste Zeit für das Auffinden der ersten Leiche, doch statt dessen wurde ein neues Kabel gelegt, und nun kommt der Strom wieder aus der Steckdose.


Auf dem Programm stand unter Anderem dies:
- Abdichten von Vorluk und Schiebeluk (Paula, Salty, Oliese, Martha)
- Spachteln der Laufdecks (Oliese, Salty)
- Sanierung des Heckspiegels und des Hauptschotts durch Ausleisten (Martha)
- Überarbeitung sämtlicher Flurbretter
- Versetzen der Schotschienen aufs Kajütdach (Oliese, Martha, Frieda)
- Beseitigung kleiner Leckagen an Kielnähten und Plankenschäftungen (Martha, Frieda)
- neuer Lackaufbau in Cockpit (Frieda), Innenraum (Paula, Oliese), Freibord (Salty) und Bilge (Martha)
Meine Zeitplanung ist jedes Jahr die gleiche: Holzarbeiten bis zum Jahreswechsel erledigen, dann Untergrundvorbereitung und Lackieren. Krantermin 1. April. Vom Wetter her wäre oft die umgekehrte Reihenfolge günstiger, aber es hat ja keinen Sinn, Dinge erst zu lackieren und dann wegzuschmeißen. Immerhin hat es dieses Jahr, dank durchgearbeiteter Feiertage, ganz gut gepasst.



Übrigens ist es hochinteressant, wie wenig es auffällt, dass die Bordbatterie längst schwächelt. Meine Chartergäste segeln so gut wie nie bei Nacht, auch geankert wird selten, und wenn im Hafen einmal kein Landstrom gelegt ist, wird auch für Beleuchtung kaum Strom verbraucht - im Sommer ist es lange hell, und die Kajütbeleuchtung lockt Mücken an. Ich hingegen schaltete sämtliche Verbraucher ein, um die neue Verkabelung zu testen - und nach einer Viertelstunde machte mich das Schummerlicht stutzig.

Winterarbeit früherer Jahre

Paula 

Ohne Schapp, Pantry und Kojen ist Paula lange nicht so wohnlich wie sonst. Aber wenn das alles mal aufgearbeitet und frisch lackiert ist, werde ich gar nicht mehr von Bord wollen...

Als wir einander kennenlernten, wies die Pantry das Problem auf, dass der neue Spirituskocher nicht in das vorgesehene Fach passte; er war zu hoch. In meiner Unterfahrenheit baute ich den Rahmen mit Buchenleisten aus dem Baumarkt auf, verkleidete das hässliche Gebilde mit einem Streifen Eiche und schloss die Kante mit einer Winkelleiste aus billigem Nadelholz ab. Mangels genügend Schraubzwingen tackerte ich das Gebilde zusammen. Die Nadeln entfernte ich zwar, die paarweisen Löcher blieben.

Mit diesem unansehnlichen Mist ärgerte ich mich dann sieben Jahre herum. Inzwischen weiß ich, wo ich Mahagonileisten bekomme, und traue mir auch zu, Mahagoni mit Mahagoni zu verleimen. Und ist es nicht wunderbar, mich Dingen widmen zu können, die ausschließlich der Optik dienen?



Salty

Es dauerte einen einzigen Tag, das gemütliche, ordentliche, saubere Schiffchen in eine chaotische Baustelle zu verwandeln. Da waren dann aber auch Scheuerleisten und Fußreling ab, sowie das Schiebeluk einschließlich Rahmen ausgebaut. Den Rahmen musste ich ja nur säubern, schon konnte ich ihn wieder einkleben. In der ersten Januarwoche ließ ich mich endlich wieder blicken: Die Kraterlandschlaft ist geschliffen und gespachtelt, so dass sie sich demnächst - nach dem anschließenden Schleifgang - Deck nennen kann. Eine anstrengende Tätigkeit bei den niedrigen Temperaturen, denn der gute Epoxispachtel ist dann mächtig zäh. Es schien mir aber ratsam, das jetzt zu erledigen, anstatt auf mildes, aber wieder furchtbar feuchtes Wetter zu warten.

Unter den Leisten zeigte sich Folgendes: Zwar war das GFK um die Kante herum laminiert, hatte sich unter der Scheuerleiste aber wieder gelöst. Dem Eindringen von Feuchtigkeit und einem Ablösen des Decksbelags hätte auf Dauer wenig entgegengewirkt. Zum Glück gibt es aber diese gekettelten Streifen Glasfaser zu kaufen, so dass es nach dem Entfernen des abgelösten GFK innerhalb eines einzigen Tages möglich war, die Verbindung von Rumpf zu Deck wieder solide abzudichten.

Nach dem Lackieren von Deck und Außenhaut kam der Einbau der seit einem Jahr bereitliegenden neuen Leisten ziemlich zum Schluss der Winterarbeit an die Reihe. Eine Woche vor Ostern war es so weit, und Salty sah wieder wie ein komplettes Schiff aus.

 


Oliese


Ich fand, es sei an der Zeit, einen genaueren Blick auf Olis Ruderblatt zu werfen. Uiuiui, es hatte mir eine lange, traurige Geschichte zu erzählen. Die tiefen Furchen von zehn Millimetern Breite, umgeben von gammeligem Holz, waren einmal Leimungen. Die ging auf, wie Leimungen das nach Jahrzehnten bisweilen tun. Als das unübersehbar war, muss das Boot aber noch eine ganze Weile gesegelt worden sein, ohne das sich jemand um den Schaden gekümmert hätte. Als sich dann doch jemand des Problems annahm, tat er es mit der geringstmöglichen Mühe, die man sich dabei geben kann.

Denn was ich nun unter Antifouling und Grundierung vorfand, waren zwei krude mit Epoxi zugespachtelte Risse. Um dieser Ausbesserungsmaßnahme zumindest die Illusion von Langlebigkeit zu verleihen, wurde auch gleich der gesamte Unterwasserbereich des Ruderblattes mit Epoxi überzogen. Ich ging also mit dem Elektrohobel über die Fläche, mit Hammer und Stechbeitel pickerte ich die Risse frei. Und wie ich schonmal dabei war, entfernte ich auch gleich die ganzen Eisennägel, oder was noch davon übrig war.

Dann durfte erstmal die ganze eingeschlossene Nässe wegtrocknen, und dann verwandelten die Oberfräse und ein bisschen neue Eiche das Debakel wieder in ein wunderbares Ruderblatt zurück. Ein Beweisfoto gibt es aber erst, wenn die Löcher verpfropft sind, die die Schrauben der Anschlagschiene hinterlassen haben.

Unterdessen musste es Mitte Dezember werden, bevor Olieses Name wieder oben auf der Prioritätenliste auftauchte. Die gute Oli bekommt es ja live mit, wie nebenan Martha die ganze Zeit quängelt: "Jetzt mach das mal ordentlich hier, und das Andere machste gleich mit, ja?" Und da sie weiß, dass auch sie mal einen ganzen Winter meine volle Aufmerksamkeit genießen durfte, nimmt sie es nicht krumm. Was ich mir dann aber genauer angesehen habe, war Olieses Vorluk. Kann noch nie gepasst haben: Bei einem gefalzten Lukensüll ist eigentlich die Idee, dass es unten schon sauber abschließt, das Wasser dann größte Mühe hat, senkrecht nach oben zu steigen, und dass für alles, was durch den Druck in einer Welle dort ankommt, dank einer erneut sauber abschließenden Kante endgültig Schluss ist. Das funktioniert aber nur, wenn der Rahmen des Lukendeckels die gleichen Maße aufweist wie das Süll. Da durfte ich staunen, wie die voneinander abwichen. Aus der Traum also vom schnellen Aufarbeiten, zumal das Kopfbrett lediglich geleimt und nicht verschraubt war. Ich konnte es gefühlvoll und sachte abnehmen, also ohne Kraftaufwand oder gar Gewalt.


Frieda

Kleinkram... Die Ruderbank brauchte einen neuen Rahmen. Der schützt das Sperrholz vor Feuchtigkeit und gibt der Sache neue Stabilität.  Und wie bei allen Booten sind die Schienen für die Fockholepunkte aufs Kajütdach gewandert. Beinahe der größte Aufwand dabei war das Anfertigen von Holzklötzchen als Unterzüge. Die warten jetzt aufs Lackieren.







Während sie da so im Regal liegen, habe ich mich den aufgegangenen Leimungen an Friedas Aufbaufront zugewandt. Die Verbindung zu den Aufbauseiten ist ein neuralgischer Punkt: Kontruktionsbedingt bekommt diese Verbindung ständig Bewegung vom Deck ab, und so dürfen wir auch jetzt bestenfalls auf ein paar Saisons Ruhe hoffen. Eine eingeklebte Leiste dürfte aber zumindest solidere Abhilfe schaffen, als es ein bisschen in die Ritze geschmiertes Gummi könnte. Als sich der überstehende Teil der Leisten in Hobelspäne verwandelt hatte, war das Ergebnis durchaus schön anzusehen. Fanden jedenfalls Frieda und ich.






Martha

Marthachen hat sich zu Wort gemeldet. "Nee, hier, jetzt bin ich aber mal dran", sagte sie, und dass ich das jetzt alles auch mal ruhig gleich ordentlich machen dürfe. So hat sie sich zur Großbaustelle des Jahres entwickelt. Es ergibt sich jedes Jahr, dass ein Boot den Hauptteil der Zuwendung genießt - von vornherein geplant, oder weil es zwischendrin sinnvoll erscheint.

Der Heckspiegel war kein besonderes Problem. Amüsant ist die absurde Anzahl von Löchern, die verpropft werden mussten. Einige stammten von der Anschlagschiene für die Oberfräse, aber die meisten von ihnen waren schon lange vorhanden. Jemand hatte Dinge an- und wieder abgeschraubt, ohne sich um die Hinterlassenschaften zu kümmern. Ach, und den Könnern sei gesagt: Wenn es mit Gummi nicht dicht wird, bringt es nix, Epoxi einfach drüberzuschmieren...

Am Hauptschott hingegen weitete sich die Aufgabe aus. Da waren zunächst die aufgegangenen Leimungen. Zack, Schlitz gefräst, Leiste eingeklebt, gehobelt und verschliffen - ganz wunderbar. Wiederum waren drumherum und zwischendurch tausend Löcher zu verpfropfen. Dann war da die hässliche Sperrholzblende, die die alten Aussparungen für Navigationsinterumente abdeckte. Sie flog raus. Am Übergang zum Kajütdach löste sich das GFK. Beide Maßnahmen verlangten danach, zwei hübsche, gebogene Leisten anzufertigen, die diesen Übergang ein wenig 'schiffiger' gestalten. Die ans Schott anschließende Grabenleiste der Steuerbord-Backskiste hielt eher durch den Lack als die Struktur des gammelnden Holzes. Die Türschwelle des Niedergangs war, soviel konnte ich sehen, recht befelfsmäßig mit Sikaflex eingeklebt und verlangte nach einer vernünftigen Lackierung. Was nach dem Ausbauen von dem Brett übrig war, ließ nicht nicht noch einmal verwenden.

Viel neues Holz also in diesem Bereich. Auf der Innenseite des Schotts ging es weiter: Die Pantry musste raus, weil sie der Reparatur zweier Spanten im Weg war. Da war ich wohl der Erste, der nach fast fünfzig Jahren den Versuch unternahm, die alten Messingschrauben zu drehen. Ging natürlich nicht, es half nur der Stechbeitel. Es gibt also eine neue Front für die Pantry.

Parallel galt es fünf zu reparierende Spanten zu laminieren: Mit der Papprückseite eines Bilderrahmens und Heißkleber Schablonen anfertigen, dieser entsprechend kleine Winkel auf eine Unterlage spaxen, fünf Millimeter starke Eichenleisten zuschneiden und mit reichlich Epoxidharz und allen verfügbaren Schraubzwingen in Form bringen.




Als Nächstes wurden die alten Spanten abgesägt und die Kupfernägel entfernt, um die Neuen einpassen zu können. Die Schäftungen gehen von einer Niete zur übernächsten, da sollte die Klebefläche genügen, um eine Weile zu halten.

Das Vernieten war dann ein kleiner Kraftakt zu zweit. Gebrochene Spanten im Bilgebereich würde ich übrigens  ignorieren; tatsächlich habe ich die neuen jetzt teilweise deutlich oberhalb des Kielschweins gekappt, weil ich die Biegung dort unten nicht hinbekommen habe. Marthas Problem war aber, dass Kojenblenden, Schapp und Pantry schön bündig mit der Außenhaut abschlossen. Das sah früher einmal akurat, ordentlich und richtig edel aus, bevor man die Arme zur Räuberhöhle verkommen ließ. Parallel dazu, und das war abzusehen, sammelte sich Dreck und Feuchtigkeit zwischen Planke und diesen dicht abschließenden Blenden. Unter solchen Bedingungen hatten die Spanten keine Chance. In Zukunft wird es dort etwas mehr Luftzirkulation geben.

Die Schäftungen sind nicht alle so gut gelungen wie diese. Aber sie waren auch teilweise schlecht zugänglich. Eine lehrreiche Aktion übrigens mal wieder - wer die gebrochenen Spanten seines Folkebootes reparieren möchte, darf mich jederzeit um Tipps bitten (die diesen Rahmen hier sprengen würden, ich möchte mich nicht in die Reihe der oberschlauen Oberlehrer einfügen). Andreas, der mit beim Vernieten half, war ganz begeistert: Er tüdert seit gefühlten fünfzig Jahren an Booten herum, aber dies war eine neue Erfahrung für ihn - Klopfzeichen-Kommunikation inklusive.

Nebenbei bestand Martha darauf, dass ich mich auch noch einigen Bodenwrangen widmete








Das chronisch undichte Vorluk geriet noch einmal zu einer größeren Aktion. Nach dem Zerlegen schätzte ich schätzen, es sei noch nie dicht gewesen - ein Versatz im Süll sorgte für einen Spalt, in den die Vorbesitzer noch so viel Dichtmasse schmieren konnten, er blieb ein Spalt. Ohne die drei Bretter obenauf abzunehmen, die den Lukendeckel einrahmen, ließ sich hier gar nichts ausrichten. Die Bretter allerdings waren mit Süll und Grabenleisten recht solide verschraubt, eine Schraube alle fünf Zentimeter, und nicht alle kamen freiwillig aus dem Holz. Am Ende hatte ich also drei an sich schöne, aber ziemlich zerfledderte Stücke Mahagoni voller Löcher. Da war neues Holz unumgänglich.

Zunächst ging es aber darum, dass Süll auf ein einheitliches Niveau zu bringen, so dass es fluchtet, und dann auch eine durchgehende Fase anzuhobeln. Zum Aufleimen von Leisten braucht man neben Schaumleim vor allem: Schraubzwingen!

Es folgte wochenlanges Gefrickel und Gefummel, unterbrochen durch das Auftreiben von Material. Der Lukendeckel ist nun formverleimt aus vier Lagen Bootsbausperrholz, wobei eigentlich nur drei geplant waren: Man wählt, so habe ich gelernt, eine ungerade Zahl. Aber wenn das Material nicht sehr ansprechend aussieht und es jemanden gibt, der Einem eine hübsche, dünnere Außenlage aufnötigt, wird das ganze eben eine Schicht dicker. Wiegt geschätzte acht Kilo und ist grundsolide.

Beim Erzeugen gerader Kanten half mir neben dem Bandschleifer ein mit Schleifpapier beklebtes Brett - das simpelste, billigste und effektivste Werkzeug überhaupt. Aber nur, wenn man die Fläche mit Bleistiftkringeln überzieht. Wenn die alle weggeschliffen ist, ist es gerade. Und zwar nicht zufällig oder nur vielleicht oder irgendwie ungefähr, sondern genau gerade. Naja. Wäre schön gewesen... Das vorläufige Endergebnis sieht auf jeden Fall hübsch aus.

Wenn das alles fertig ist, wird man auf den ersten Blick vermutlich kaum einen Unterschied erkennen - Martha war ja bisher schon ein ausgesprochen schönes Schiffchen.






Januar-Update:
Die Räuberhöhle in ein Chaos zu verwandeln, war ja wie gewöhnlich eine leichte Aufgabe. Die ersten Schritte auf dem Weg zum Schmuckkästchen widme ich nun Dachhimmel und Bilge. Welche Tätigkeit - Über-Kopf-Schleifen oder Pulen in unzugänglichen Tiefen - die unangenehmere ist, bleibt Geschmackssache. Wenn das alles erstmal in Weiß und Dunkelrot leuchtet, ist der Muskelkater ohnehin vergessen.

Für die Bilge übrigens: Danboline! Ein wunderbares Produkt, haftet es doch im Notfall, ohne zu blättern, selbst an Stellen, die sich mit vernünftigem Aufwand weder schleifen noch gründlich reinigen lassen. Das Zeug gibt es in verschiedenen Farben - ich dachte lange, eine Bilge müsse grau sein, aber jetzt ist rot die Farbe der Wahl. Man darf jedoch gerne erst Grau, dann Weiß und erst für die letzten zwei Schichten Rot verwenden, dann sieht man, dass man überall hingekommen ist. Dachhimmel weiß? Habt Ihr richtig gelesen. Ich pütschere ungern klarlackierte Flächen über, aber in diesem Fall sieht es erheblich heller und freundlicher aus.