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Folkeboot-Treffen, 6. Juni 2020 in Arnis fällt aus
Buffet, Grill,
Livemusik, Fachsimpelm und Klönschnack? Dieses Jahr lieber
nicht!
Eine infektionsschutzkompatible, zur Unkenntlichkeit abgespeckte
Version? Da würden wir etwas organisieren, das wir in dieser
Form
gar nicht möchten.
Ausführliche Begründung folgt.
* Die Fotos stammen aus dem Vorjahr und sind von Björn und
Robert (Folkeboot
Lotte) - vielen Dank dafür!! * Es
war mal eine Idee von Mike Peuker und mir: Folkeboot-Vercharterer 1 lag
vor Anker im Wormshöfter Noor, Folkeboot-Vercharterer 2
verholte im Hafen Boote und kam auf ein Bierchen längsseits.
Und sagte: Wir müssten wal was zusammen veranstalten.
Daraus wurde, naja, eben das Folkeboottreffen: Ein niedrigschweilliges
Beisammensein ohne Mitgliedschaft,
horrende Teilnahmegebühr oder sonstige Hürden, statt
dessen ein gemütliches Beisammensein, ein Ründchen
gemeinsames Segeln, unaufdringliche Livemusik und leckeres Grillgut.
Offenbar trafen wir einen Nerv: Beim ersten Mal kamen Viele, seitdem
immer mehr. Das Treffen wurde zum
festen Termin zum Saisonstart, es ergaben sich Freundschaften, neben
einem festen Kreis waren neue Teilnehmer immer herzlich willkommen und
sofort integriert.
Irgendwann wurde es Mike und mir zuviel, die Organisation in den
Charterbetrieb einzubetten, das finanzielle Defizit zu tragen und dazu
noch die Verantwortung für den kollektiven Spaß. Wir
schickten einen Hilferuf in die Runde - und es geschah etwas, das in
der heutigen Zeit, wo eigentlich alle Vereine über
Mitgliederschwund und mangelnde Mitarbeit klagen,
außerordentlich bemerkenswert ist: Das Folkeboot-Treffen
organisierte sich selbst. Der Kreis regelmäßiger
Teilnehmer traf sich im Winter in Kiel, Mike und ich klagten unser
Leid, und eine halbe Stunde später war finanziell und
organisatorisch alles sichergestellt. Sowohl Auf- und Abbau als auch
das Treffen selbst waren dann wahrhaftig so entspannt wie nie zuvor.
Das war 2019. Viel faszinierender als das tatkräftige
Miteinander fand ich, dass wegen des vielen Windes am Freitag und
Sonntag viele Crews die Anreise per Boot scheuten und mit dem Auto
kamen, so dass wir für die Regatta nur 13 Boote waren, aber um
die 20 Crews. Und jeder, der segeln wollte, kam irgendwo unter - da
waren dann eben drei oder vier an Bord statt der geplanten zwei. Das
ist ein spirit,
der sich nicht überall findet. Bei uns ist er
selbstverständlich.
Der Ablauf geht ungefähr so: Liegeplätze im
Päckchen an der Kranplatte sind in unbegrenzter Zahl
vorhanden. Gegen Samstagmittag solltet ihr dort erstmals festmachen,
denn um 13 Uhr ist Briefing für die Regatta / Geschwaderfahrt.
Hier gibt es nichts zu gewinnen, es geht darum, gemeinsam zwei
Stündchen zu segeln, und natürlich möchte
keiner hinterherfahren, sondern fragt sich, warum die Anderen bei
gleichen Voraussetzungen eine Spur schneller sind. Daraus ergibt sich
leicht ein spannendes Rennen um den 8., 13. oder 19. Platz - und ein
Gesprächsthema für die anschließenden
Stunden.
Wenn die Boote aufgeklärt sind, wird der Grill angeheizt, und
am frühen Abend beginnt die Livemusik. Wir achten darauf, dass
die Mucke sowohl intensiv gehört werden als auch zur
Untermalung intensiver Gespräche dienen kann. Wer will, darf
natürlich auch tanzen.
Kosten? Der neue Deal geht so: Über das Hafengeld hinaus zahlt
jedes Boot zehn Euro, trägt etwas zum Buffet (kalt / warm /
Grill) bei und spendet eine adäquate Summe für die
auf Kommission gekauften Getränke. Fertig.
Wer gerade erst sein Folkeboot gekauft hat, oder von dem
legendären Treffen zwar längst gehört hat,
aber
noch nie dabei war, dem sei gesagt: Die weiteste Anreise lohnt! Kranen
und Mastsetzen im Hafen ist kein Problem, gerne dann aber am Freitag
oder spätestens Samstagmorgen, bevor wir diese Facilities
zuparken. Hafen heißt: WSG Arnis, eine Seemeile
schleieinwärts der Kappelner Brücke. Oder auf dem
Landweg. Holzboote sind in der Mehrzahl, aber auch mit diesen
1:1-Modellen der Tibbe seit ihr herzlich willkommen. Und wenn es mit
dem Boot nicht klappt, dann vielleicht auf dem Landweg.