| Folkeboote im Winterlager | |
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Ich
habe wieder eine Nähmaschine. Und die Segelpersenninge -
seinerzeit ohne Budget improvisiert - naja...abgesehen von
Scheuerstellen, sind die Fockpersenninge zu kurz und die
Großpersenninge zu weit: Bei Wind schlabbern sie nervig. Ich erwarte eine
gemütliche Tätigkeit in Sörup an dunklen Winterabenden,
während auf dem Big Screen im Hintergrund ein beschaulicher Film
läuft.
In eine ganz andere Richtung geht mein Vermerk aus dem März, im
nächsten Winter alle Ruderblätter von Antifouling und Primer
freizukratzen, um den Zustand des Holzes und der Leimfugen
freizukratzen. Die Idee ist nicht völlig absurd, sondern kam
für Olieses Ruder schon zu spät - wir mussten es während
der Sommerreise provisorisch zusammenflicken. Neben einem neuen Ruder
gibt es also diesmal gründliche Pflege für die anderen. 
Eine
Leimfuge in der Aufbaufront geht auf. Wieder einmal stellt sich die
Frage: Nur den betroffenen Bereich ausleisten? Oder über die ganze
Breite? Oder warten, bis das einfacher geht?
Keine
solchen Zweifel gibt es beim Mast, der oben und unten Pflege
braucht. Außerdem gibt es eine neue Batterie, das deutete sich
bei den letzten Törns schon an. Und ganz vielleicht bastele ich
Barberhauler - das wären zunächst kleine Augbolzen kurz
vor (oder hinter?) den Wanten. Nee, wohl eher doch dahinter. Und
wenn ich schon dabei bin, kann ich mal gucken, wie dicht die
Püttings noch sind, wie es dem Balkweger geht und auch der kleinen
Fichtenleiste, die noch zur Verstärkung eingebaut ist. Die soll
nämlich Augbolzen und Barberhauler halten und dem enormen Zug, der
da bestimmt draufkommt, standhalten. Ach, und der
Flaggenstock...der dritte Bruch lässt sich nicht mehr so einfach
kleben oder anschäften, fünf Lagen Gewebetape sind keine
Dauerlösung. Warum nicht den Abschnitt von Saltys Fußreling
rundhobeln? Die Länge ist ideal.
Paula
wird jedenfalls strikt darauf achten, dass ich mich auch meinen neuen
Spielsachen ausreichend widme. Außer der Nähmaschine gibt es
da ja auch eine Ukulele, die möchte, dass ich fleißig
übe, anstatt mich täglich so sehr an den Booten zu
verausgaben, dass ich abends zu keiner Regung mehr fähig bin. Ich
denke, und Paulas und Ukuleles Aufsicht kriege ich das hin. 
Wir
wollen verschweigen, wie es zu dieser Kollision kam. Jedenfalls fehlt
seitdem der Lack an Friedas Vorsteven. Und Saltys Fußreling ist
an zwei Stellen weg. Die Stimmung auf beiden Booten war danach ein
wenig getrübt. Ich persönlich fand, das Risiko segelt immer
mit, sondern ich habe mich viel mehr
darüber geärgert, dass die letzten Gäste im
vorausgehenden Herbst nicht erwähnt haben, dass das Echolot nicht
funktioniert. Vielleicht wussten sie gar nicht, was das ist. Im
Frühjahr war es dann ein bisschen zu spät, einen neuen
Schwinger einzubauen. Das passiert jetzt. Und weil der Schwinger mitten
in einem der letzten noch nicht bearbeiteten Plankenrisse steckt,
werden wir den gleich
ausleisten.
Saltys
Plankenrisse hat ja mal jemand mit Gummi verfüllt - das hat
erstaunlich lange gehalten, ist aber der Grunddafür, sie jetzt
nach und nach mit dünnen Lärchenstreifen auszuleisten. Ich
finde mitten im Riss noch eine Bastelei von bemerkenswerter
Stümperhaftigkeit. Ob da mal ein Astloch war, lässt sich
nicht mehr sagen. Jedenfalls kam dann eine Art Proppen hin. Nun hat
nicht jeder einen 50mm-Forstnerbohrer liegen und auch gleich noch einen
entsprechenden Zapfenschneider. Besser wäre sowieso ein Spund
gewesen, wie ich ihn jetzt anfertige.
Für
den Proppen wurde Sperrholz genommen (!) und so eine Lochsäge aus
dem Baumarkt. Mit dem gleichen Werkzeug wurde sicher auch das Loch in
die Planke gebohrt. Problem ist, dass der Proppen dann nicht passt
(!!), sondern er wurde mit Gummi eingeklebt. Ebenfalls mit Gumme wurde
das Loch gefüllt, das der Zentrierbohrer hinterlassen hat (!!!). 

Der
Hecklichtkasten hat dabei auch gelitten, er lässt sich aber
weitgehend wieder zusammenkleben. Ein neuer Deckel ist in fünf
Minuten fertig. Inzwischen habe ich beschlossen, die Backskisten
komplett neu zu bauen. Sperrholz gibt es fürs Hauptschott.
Das wird dadurch auch wieder mehr Festigkeit bekommen.
Die Backskisten: Holz ist da, es kann losgehen - 15x140 mm Khaya. Die
erste Entscheidung, die es zu treffen galt: Lässt sich damit ein
weiteres Upgrade verknüpfen? Größer zum Beispiel? Zehn
oder fünfzehn Zentimeter größer würde die
Backskiste an den nächsten Spant anbinden. Doch nein - für so
wenig zusätzlichen Stauraum (und es passt ja alles Nötige
rein) wäre das ein ungerechtfertigter Aufwand: Neue Deckel,
neue Schwalbennester, neue Einlegeböden (und der backbordseitige
ist ja gerade erst neu. Wir wollen aber auf jeden Fall etwas machen,
das seit zwölf Jahren auf der Liste steht: Eine Grabenleiste, die
beim Öffnen Regenwasser aufnimmt, das bisher in die Backskiste
läuft. Warum die nie vorhanden war, weiß ich nicht - jetzt
puzzeln wir welche hin.
Zweite Entscheidung: Wie verbinde ich die
Bretter miteinander? Am einfachsten scheint mir eine lose Feder. Oh,
vielleicht muss ich das erklären...ihr kennt ja
Nut-und-Feder-Bretter aus dem Baumarkt. Die sind industriell gefertigt
- nuten ist einfach, eine Feder anfräsen ein Riesenaufwand, wenn
das teure Werkzeug fehlt. Bei einer losen Feder wird, nein, die Feder
durchaus fest mit beiden Hölzern verklebt, sie ist nur vor der
Montage lose. Beide Bretter werden genutet, dazu gibt es...hm...eine
flache Leiste, die in die Nuten reinpasst. Gegenüber der
Baumarktvariante ist das viel einfacher, außerdem
geht nichts von der Materialbreite flöten, ich brauche nur
zusätzlich ein flacheres Stück Holz. Gegenüber einer
stumpfen Verleimung ist dies aber viel solider: Mehr Klebefläche
und Steifheit.
Nächste Entscheidung: Wie verbinde ich Innen- und Rückseite? (Eine
Kiste hat vier Seiten. Eine Backskiste aber nur zwei, denn Hauptschott
und Außenhaut bilden die restlichen Seiten, die sind aber schon
vorhanden). Verlockend, aber auch am aufwändigsten wäre die
klassische Pilzleiste. Auch das muss ich erklären.... Alternative
ist eine zweigeteilte Quasi-Pilzleiste, bei der der äußere
Teil das Hirnholz der Seiten abdeckelt und der innere Teil für die
Stabilität sorgt. Und dann gibt es noch Thorkild Linds Bauweise:
nur eine Vierkantleiste zur Verbindung, der Radius kommt direkt an die
Seiten. Diese Variante hat sich bei Oli und Frieda ausgezeichnet bewährt. So sollen wir das wohl machen.
Dann also los: Nuten. Federn einpassen. Arbeitsplatte klebe- und
kleckergeschützt mit Folie abdecken. Zwingen, Niederhalter
und Zulagen bereitlegen. 380 Gramm Epoxi anrühren. So wie es ist,
in die Nuten und auf die Federn. Angedickt und eingefärbt in die
Nuten. Zusammenstecken, Zwingen anziehen, Überschüsse
wegspachteln - und Feierabend machen. Es war ein langer, produktiver
Tag, denn Friedas neue Ruderbank hat vorher die gleichen
Arbeitsgänge durchlaufen. Und ich muss gleich noch zum Baumarkt
und später Lack und neues Harz bestellen, damit wir nächste
Woche weiterhin arbeiten können.
Nach
vier Tagen (in denen ich auch Friedas Ruderbank und Olis
Fußreling erledigt habe), sind Saltys neue Backskisten einmal
trocken verschraubt und eingepasst, danach komplett verleimt, und
müssen nur noch geschliffen werden. Die Grabenleisten sind auch
fertig, ebenso ein hübscher neuer Boden für die
Steuerbord-Backskiste. Hat Spaß gemacht. Und abgesehen vom
künftigeren erleichtertem Anschliff fürs Lackieren: Leichter,
schlichter und tausendmal stabliler als die alten sind die neuen
Backskisten auch. Puh - in den zwölf Jahren, die ich Salty kenne,
habe ich sie ziemlich umgebaut. Und ich fürchte, ich bin damit
noch nicht zuende. 
Ich
mache ja gerne mal etwas neues. Und ich habe noch nie ein Ruder gebaut.
Die provisorische Reparatur hat schonmal prima die zweite
Saisonhälfte gehalten, also sollte das gut gelingen.
Also
Kalfaten. Erstmal die Naht sauberkratzen, auffiedeln (mit
Multimaster und grobem Handschleifpapier) und trockenfönen. Dann
die Spielsachen bereitlegen: Fäustel, Kalfateisen und Baumwolle.
Kalfateisen brauche ich zwei: Ein dünnes zum Reinlegen, ein
dickeres zum Stauchen. Kalfaten mit Baumwolle ist eine uralte,
supercoole Technik. Zuletzt kommt noch Gummi drüber. Das dient
aber hier nicht zum abdichten, sondern sorgt nur dafür, dass die
Baumwolle nicht wieder rausflutscht.
Ich
habe mich ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt, als ich am Vortag
behaupte, Kalfaten mache sogar manchmal Spaß. Jetzt sitze ich
unter Olieses Vorsteven und habe keine Lust. Zum Glück bin ich
nach einer Weile in einem gewissen Flow. Die zweite Seite verschiebe
ich auf den nächsten Tag - langwierige Fleißarbeiten muss
man in handhabbare Brocken unterteilen. 

"Dein
wievielter Ballast ist das?", fragt Ulf. Lächelnd antworte ich:
"Mein letzter!" Und das meine ich ernst: Nie wieder möchte ich
Tage damit verbringen, Pallhölzer an Bord zu schleppen und mit
Hammer und Hydraulik Bolzenreste aus Holz und Ballast zu entfernen.
Oder im an Kettenzügen schwankenden Boot sitzen und auf
Anweisungen warten, während unter mir Niels versucht, die neuen
Kielbolzen zum Fluchten zu bringen.
Frieda
ist traumatisiert, doch sie bleibt tapfer, ihrer Retterin Martha
für ewig dankbar, sowieso geduldig, und sie weiß
kleine
Aufmerksamkeiten zu schätzen. Also widme ich mich ihrem
Backskistendeckel: Furnieren ist nicht einfach, man kann Fehler machen,
und dann wirft man entweder alles in den Müll und wandert aus
auf
die Bahamas - oder man bessert nach. Ich bessere nach, ein Fall
für die Oberfräse. Beim
Bündigfräsen, so fluffig,
wie das klappt, bekomme ich richtig gute Laune. 
Als
alle Nägel raus sind (stattliche Ausbeute) und alle nicht mehr
ganz so gut aussehen wie vor einundfünfzig Jahren, müssen die
Löcher wieder zu. Erstmal mit Epoxi und Abschnitten von einer
Dübelstange. Im nächsten Schritt forstnere ich die alle
wieder auf, denn nach außen hin wollen wir natürlich
vernünftige Querholzdübel aus Lärche in die
Lärchenplanken kleben. Wir brauchen also gut 100 Proppen. Die
neuen Schrauben werden verspachtelt. Wenn alle Proppen drin sind und
das Harz ausreagiert ist, müssen sie noch beigestochen
werden. Und dann ist es im Wesentlichen fertig.
Zwischendurch
fällt mir das Cockpitsüll ein: Da sitzen seit ewig zwei
Schlüssellochbeschläge. Wofür die mal gut waren,
weiß ich noch nicht. Vor Jahren haben es mir Chartergäste
verraten - die trafen jemanden, der Frieda von früher her kannte
und wusste, was es mit den Beschlägen auf sich hatte. Ich hab's
wieder vergessen. Inzwischen stören sie, nochzumal ich dahinter
nicht lackieren kann.
Zweimal
habe ich die kleine Makita-Oberfräse schon an Bord, Fräser in
der Hand, bereit zum Fräsen. Zweimal packe ich sie wieder weg. Das
Ding ist nicht meine Maschine: Keine Bremse, im Notfall mühsam zu
betätigender Mini-Kippschalter, miseables Futter - mir ist da beim
Fräsen schonmal der Fräser rausgerutscht. Das kompakte
Gehäuse und die kleine Auflagefläche sind zwar der Clou, aber
die Maschine ist sehr hoch im Vergleich zur Auflage - man darf nur
unten an dem kleinen Tischchen schieben, auf keinen Fall oben am
Gehäuse, sonst kippelt sie und fräst nur Mist.
Auf
einer waagerechten Fläche mag das gehen. Das Süll ist aber
nunmal senkrecht - die Schwerkraft hilft nicht mit, sondern ich muss
die Maschine erstmal halten, bevor ich sie anfangen kann, sie zu
schieben. Ich weiß, dass andere Leute (Andreas zum Beispiel) sehr
gerne mit dieser Maschine arbeiten. Mir ist das zu heikel. Die alten
Löcher kriege ich auch weggeforstnert. Und statt die Spunde
bündig zu fräsen, hobele ich sie. Von Hand dauert kaum
Länger, als erst eine Fräslade zu bauen bzw. die Maschine
akurat einzustellen. Es ist aber kontrollierter.
Beim Demontieren der zu lackierenden Kleinteile fiel mein Blick eher
desinteressiert auf Friedas Ruderbank. Sperrholz mit
Teak-Außenlage - pflegeleicht unlackiert. Aber oh! Die diversen
Umrisse abgestellter heißer Töpfe und Pfannen sind seit
Jahren unschön, aber die sind es nicht, was mein Auge irrirtiert.
Sondern die Tatsache, dass sich hier und da die Außenlage
verabschiedet! Wenn eine Sperrholzruderbank SO aussieht, würde sie
noch etliche Jahre durchhalten, aber so eine Optik ist nicht unser
Anspruch. Wir bauen das neu!
Teak? Zu teuer. Künftig muss ich eben auch Friedas Ruderbank
jährlich lackieren. Sperrholz? Warum verwenden eigentlich immer
alle für so etwas Sperrholz? Sogar ich, als ich vor Jahren bei
Saltys neuer Ducht dem Trend folgte. Ich weiß gar nicht, ob
hochwertiges, wasserfest verleimtes Sperrholz erheblich
preisgünstiger ist als Vollholz. Zumindest lassen sich fast
beliebige Maße aus einem Stück bauen, aber Sperrholz hat
zwei wesentliche Nachteile: Erstens müssen die Schnittkanten mit
Umleimern verdeckt oder sonstwie versiegelt werden, und Umleimer lassen
sich nicht in beliebigen Radien anfertigen. Und zweitens müsste
man wegen der kreuzweisen Verleimung längliche
Sperrholzstücke (wie eine Ruderbank) in doppelter
Materialstärke bauen, um die gleiche Bruchlast zu erreichen.
Wir wählen also Mahagoni Vollholz und die gleiche Verleimung wie
bei Saltys Backskisten mit loser Feder. Hier geht das schneller, denn
das Lamello-Standardmaß trifft genau die Mitte der
Materialstärke. Ich kann also den Lamellofräser verwenden und
kenne dadurch auch die Stärke der zu sägenden Feder: Vier
Millimeter. Das passt alles auf Anhieb zusammen. Was ich noch nicht
kenne, ist der Bedarf an Harz. Ich rühre fünfzig...nein:
sechzig Gramm an. Dann wiege ich nochmal sechzig...*pütscher*
*klecker* *träum* ...scheiße, siebzig, nein achtzig aus. Und
später nochmal vierzig, angedickt mit Baumwollflocken und
eingefärbt inzwischen auch mit Braun statt dem anfänglichen
komischen Grünton, der neulich im Baumarkt als einziger im Regal
war und in der LED-Beleuchtung so schön rötlich wirkte. Die
Menge reicht so gerade eben und eben. Natürlich quaddelt beim
Anziehen der Zwingen ein großer Teil wieder raus, doch wenn es
anders wäre, bekäme ich schlechte Laune und müsste
womöglich neues Holz bestellen.
Marthas
Ruderbank ist zufällig wegen des Anschliffs vor Ort,
obwohl ihr Boot in der anderen Halle steht - steht Modell für
das, was ich vorhabe: Marthas Ruderbank ist nämlich die
beste! Sie ist an den Rändern breit und bequem und in der Mitte
schön schmal, damit die Knie und Unterschenkel Platz haben. Ich
reiße das so an, säge es aus, fräse die vordere Kante
rund. Ein bisschen Handschliff, dann ist eigentlich bereit zur Anprobe.
Frieda ist sehr zufrieden.
Sie
wartet jetzt nur noch auf die Eiche für das neue
Bodenwrangen-Unterteil. Ich könnte schonmal den Rest des
Unterwasserschiffs beischleifen, oder das alles in einem Arbeitsgang
erledigen, wenn die Bodenwrange eingebaut ist. Das dauert noch -
außer Sägen, Bolzenloch bohren und einpassen ist da noch
eine Menge Imprägnieröl zu verteilen. 
Marthas
technisches Logbuch hat die ganze Saison über keine neuen
Einträge. Das heißt natürlich nicht, dass gar nichts zu
machen ist. Es wird sich aber größtenteils um Kleinigkeiten
handeln.
Da
ist zum Beispiel eine offene Leimfuge am Heckspiegel. Beim
Zusammenpacken des Werkzeugs stelle ich mir das so elegant vor:
Anschlagleiste ran, Lamellofräse rauf, fertig ist die Fuge von
exakt vier Millimetern Breite. Vor Ort das lange Gesicht: Ruderlager
und Lenzpumpenauslässe sind der Fräse im Weg. Zwei
parallele Schnitte mit dem Multimaster sorgen für fast das gleiche
Ergebnis. Ich muss nur noch den Hauch Mahagoni, der zwischen den
Schnitten stehengeblieben ist, rausoperieren. Die Lamellofräse
hätte ihn einfach ausgeräumt, jetzt prokele ich mit dem
Messer und schubbere mit dem Stecheisen. Dauert länger. Aber bei
Weitem nicht so lange wie die Demontage von Pumpenauslässen und
Ruderlager.
Jetzt
ist eine offene Schäftung im Schergang an der Reihe. Die
übliche Methode - kleines Loch bohren und mit der Spritze Epoxi
injizieren - habe ich schon vor Jahren schon versucht. Das Problem ist,
dass man von außen die Schäftung nicht sauber und trocken
genug bekommt, ohne ein bis zwei Nieten zu kappen. Hier oben
möchte ich das vermeiden, denn ich kriege keine neuen Nieten
gesetzt - innen ist der Balkweger davor.
Ich
probiere also, die Stelle mit einem Spund zu deckeln, ohne die
Nietreihe anzutasten. Wenn es gut läuft, kriege ich unterhalb und
vor dem Spund genügend Harz in die Schäftung, damit das auch
dort dauerhaft dicht wird. Erstmal eine Schablone. Dann wieder
Handarbeit - mit dem Stecheisen. Der Spund lässt sich anhand der
Schablone mit der Japansäge gut anfertigen. Einkleben,
aushärten lassen, Überschüsse wegstemmen - und das
Ergebnis kritisch beäugen. Hm.