| Folkeboote im Winterlager | |
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Nach
dem Einkleben des Sperrholzes kommt der Schwingschleifer zum Einsatz,
bis alles leidlich strakt. Und dann: Glasfaser und Epoxi. Parallel dazu
mache ich zwei waagerechte Schnitte mit der Kreissäge und
entferne
das dazwischen stehengebliebene Holz. Die entstandene Nut wird mit
Fichtenholz aus dem Baumarkt ausgeleistet. So gelangen wir mit geringen
Kosten und wenig Aufwand zum gewünschten Ergebnis: Der Gammel
ist
weg, das Schiffchen dicht. Die Fichte verschwindet nachher unter einer
Lage GFK und der neuen Scheuerleiste. Man kann alternativ auch die
obere Planke erneuern, ein solches Projekt steht momentan unvollendet
mit aufgebrauchtem Budget in der gleichen Halle.
Der
Rest sind
Kleinigkeiten an Mastspur und Spiegel, sowie eine Führung
für
die Fockschot. Die hakt sich nämlich gerne unter Namensschild
oder
Positionslampe. Unter Deck könnte eigentlich auch mal wieder
tüchtig lackiert werden. Das Kajütdach von innen habe
ich mal
angeschliffen und die Decksbalken abgeklebt, mich an das Geklecker aber
noch nicht herangewagt. 
damals
gut gemeint und einen langen, waagerechten Bolzen eingebaut, der
durch das Bugband bis in den Steven reicht. Stahl in Eiche - es ist
erstaunlich, dass es immerhin fünfzig Jahre gedauert hat, bis
der aufblühende Rost den Steven sprengte. Ein beherzter
Sägeschnitt förderte dieses Debakel unverkennbar
zutage.
Aber
seid bloß vorsichtig mit der Kaimauer, Leute - ich
möchte dieses Meisterwerk nicht als Trümmerhaufen in
Kappeln an der Stadtpier wiedersehen. 


Oli
hat letzten Winter eine Rundumpflege bekommen, dieses Jahr sind nur
kleine Aus- und Nachbesserungen vorgesehen: Spachteln am Deck, der
letzte Gast hat eine Klampe zertreten, beim Kranen fiel mir eine offene
Schäftung auf.
Ach
- und der Mast wird abgezogen, geschliffen, wo nötig
repariert und neu klarlackiert. Überhaupt gibt es
natürlich
ein paar Tropfen frischen Lack. In ihrer dunklen Ecke lässt
sich
zwar kaum erkennen, ob das gelungen ist, aber auf den ersten Blick
sieht es ganz hübsch aus. 
Es
ist eine Fleißarbeit: Nach dem Schleifpapier kommt der
Staubsauger, auf ihn folgt ein mit Aceton getränkter Lappen.
Immer sieben Meter vierundsechzig an Backbord von achtern nach vorne,
dann die gleiche Strecke an Steuerbord zurück. Gleiches gilt
schließlich für Pinselchen mit Primer (der Reste
alter Vergussmasse anlöst, das ist so ähnlich wie
beim Fahrradflicken), Kartuschenpresse und Spachtel. Über
Weihnachten und Neujahr darf die fast einheitlich schwarze
Fläche aushärten, dann möchte sie
geschliffen werden. 

Es folgten zwei Tage Schleifen mit 60er Körnung. Ziel:
Entfernen
von Lackresten (wichtig - sonst wird es scheckig), Herausschleifen
flachgründiger Dellen und grauer Verfärbungen, sowie
des
scheckigen Gesamteindrucks, hervorgerufen durch jahrelanges Ausbessern.
Ein Riesenaufriss, den ich so intensiv gar nicht betreiben wollte -
doch es wird unmittelbar ersichtlich, wie sehr sich die Arbeit lohnt.
Friedas Lärchenplanken sind der Kracher: Feine Maserung, so
gut
wie keine Astlöcher, Holz von höchster
Qualität. Diese
Schönheit sollte nicht unter einer dicken, unebenen,
honiggelben
Patina verborgen bleiben. 

Genau
wir bei Frieda sind die Decksfugen dran. Es ist hochinteressant, was
man alles erfährt, wenn man so ein wenig in seinen Booten
herumpuzzelt - Dinge, die von außen kaum oder gar nicht
erkennbar
sind. Marthas Deck ist kein Falzdeck
wie bei Frieda - die Fugen sind enger und tiefer, die Stäbe
schmaler, so dass insgesamt mehr Fugenlänge da ist. Auch ist
ihr Deck eindeutig älter, schlechter verarbeitet und in
verbrauchterem Zustand. Viele Ursachen also, warum die Arbeit hier
erheblich mühsamer ist. Aber Martha tue ich den Gefallen
besonders gerne - wenn ich nicht dabei lächele, liegt es an
der notwendigen vollen Konzentration. Und sie dankt es mir:
Zwar verbrauchte sie erwartungsgemäß doppekt so viel
Dichtmasse wie Frieda, aber die ließ sich deutlich schneller
verarbeiten.
Hier
wird gerade eine der Kojenblenden aufgearbeitet.
Das hat nichts mit Leckagen zu tun - die Leimungen sind teilweise
aufgegangen, und ein gedankenloser Vorbesitzer hat mit Dutzenden
sinnloser Schrauben ebensoviele hässliche Löcher
hinterlassen.
Bei solchen Details kann man sich leicht verzetteln und das
große
Ganze nicht mehr schaffen. Ich beschränke mich auf das
Nötigste und Machbare, doch das sollte reichen,
um aus der
Räuberhöhle von Innenraum endlich ein
kuscheliges
Schmuckkästchen zu machen.
Unterdessen
ist der Riss in der Ruderbank ausgeleistet, gemeinsam mit
diversen Teilen der Inneneinrichtung bekommt sie einen neuen
Lackaufbau. Die Schwalbennester in der
Bildmitte gehören Salty, die hattens auch nötig.