| Folkeboot Paula - eine Art Blog | |
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Wie haben Paula und ich die
fünf Wochen nach der Sommerreise verbracht? Solange wir
zuverlässig jeden Freitag zum Crewwechsel in Thurø
erscheinen, konnten wir uns aussuchen, ob wir segeln oder nicht. Uns
nach dem Ablegen überlegen, wo wir hinfahren. Beliebig
Pläne schmieden, ändern, verwerfen. Die ersten zwei
Wochen waren böig, gewittrig und reich an Hafentagen, der
Klinker-Cup fiel aus. Danach haben wir alle noch fehlenden
Lieblingshäfen abgeklappert: Drejø Gl. Havn,
Bisserup, Agersø, Dageløkke. Und auch ein ganz
neuer Hafen war dabei. Nun steht *seufz* der Rückweg zur
Schlei an.
Wildgänse sind Zugvögel. Sie
begeben sich
alljährlich auf Sommerreise Richtung Norden, diesmal wieder
ins felsige Wunderland nördlich von
Göteborg. Der Hinweg: Sonnig, reichlich Wind, keine
Mammutschläge, sondern täglich sieben
Segelstunden. Über Grenaa, Anholt und Varberg haben
wir das Ziel erreicht: Drei unübertreffliche
Segeltage zwischen den Schären mit zwei
Übernachtungen in karger Natur. Es macht
einen Riesenspaß, so unterwegs zu sein! Und ich habe das
Erlebnis gerne mit den acht Gästen auf den Charterbooten
geteilt - wieder
einmal eine tolle Gruppe!
Das
gilt auch für die Nachfolgegruppe, die im geschützten
Uddevalla aufgestiegen ist. Wieder sind wir drei Tage lang mit
Affentempo zwischen den Steinen herumgesaust, hatten zwei herrliche
Schärenübernachtungen - und lauerten lange, erneut
ausgebremst
vom Großen Pustefix, auf passenden Wind für die
Querung des
Kattegats. Das bescherte uns zwei Bonusschären, die
Goldmedaille
und ein Juwel.
Die
dritte Etappe bewegte sich in relativ kurzen Schlägen
Richtung Lille Belt und von dort nach Svendborg. Das Wetter war
überwiegend schwül-heiß und gewittrig, doch
wir machten
das beste daraus und konnten uns anfangs die Tagesziele relativ frei
auswählen. Als Alternativprogramm zum Flautensegeln gab
es kollektiven Bootsbau. Und immer mal wieder durften wir uns
den
Fockausbaumern widmen.
Bei mittelschönem Wetter im Hafen
bleiben? Träge unter der Kuchenbude verpasst man diese
flüchtigen, besonderen Momente, die wir jetzt im Als Fjord
erleben: Hinter dem Schauer ist jedes Detail des Ufers klar und
gestochen scharf erkennbar, während voraus noch alles in einem
milchigen Grau verschwimmt. Die Hoffnung eines tastenden Sonnenstrahls
wechselt mit der Enttäuschung der nächsten Tropfen,
wir üben uns in entspannter Melancholie. Die
befürchteten blauen Böen bleiben aus. In Sottrupskov
begrüßen uns die Ruhe, die Sonne und das Nydamboot.
Die
Wetterlage ist seit Wochen stabil: Ein
blockierendes
Hoch nördlich von Schottland sorgt beharrlich für
Trockenheit, Knallsonne und nördlichen Wind. An einem
windgeschützten Plätzchen im Hafen fühlt es
sich sommerlich an – und die Gäste freuen sich auf
eine Woche unbeschwerten Schönwettersegelns. Doch gegen Ende
des
Törns werden wir eine neue Wetterlage bekommen. Noch ist
unklar,
ob uns dann einfach nur Westwind oder der Große Pustefix
erwartet.
Eine Weile segelt Paula mit eineinhalb Knoten
absolut
geräuschlos. Nicht auch nur das leiseste Gluckern oder
Plätschern am Rumpf ist zu hören, nur ein Kuckuck,
das
Zwitschern von Schwalben und anderen Vögeln, das Schwirren der
Wespe, die uns kurz besucht. In Hardeshøj legt mit
metallischem
Klacken die Fähre an. Paulas Schwestern treiben etwas weiter
nördlich, die Gäste unterhalten sich
prächtig. Als wir
dann stehenbleiben und auf Wind warten, ist es pure Entspannung. Ich
habe das schon morgens gedacht beim Aufstehen in Stevning Nor: Es ist
so friedlich hier!
Der Sommer endet, und der Herbst beginnt mit
einer Hitzewelle und dem letzten Flottillentörn der Saison. Es
ist unsere dreizehnte. Die ausgebuchte anschließende Woche
endet am Freitag, den 13. September. Ich bin nicht
abergläubisch. Dennoch muss ich schlucken, als ich folgenden
Satz formuliere: „Bisher ist jedes Boot rechtzeitig
zurückgekehrt, und jedes beschädigte Boot konnte am
nächsten Tag wieder weiterfahren – ich bin da ein
bisschen stolz drauf.“ Ich beschließe, ihn erst
nach Saisonende hochzuladen. Doch dann kommt die Realität und
teilt mit: Hat sich erledigt, ich brauche ihn gar nicht mehr
hochzuladen.
Mehr oder weniger beschäftige ich mich
mit Segeln. Am Wochenende Einweisungen und was dazu gehört,
danach Freizeit. Aber immer ist irgendwas: Meistens sind es 6er
Böen, und mir ist eher nach Schönwettersegeln zumute.
Dann kommt plötzlich doch noch eine Hochdrucklage –
schlagartig sind die Häfen voll, es ist zu heiß, und
fast ohne Wind kommen auch nicht eben viele Meilen zustande. Beim
Klinker Cup wollen wir mit neuem Konzept mehr segeln und tun es
weniger, nämlich nur zwei Stunden gemeinsamen Segelns, aber
auch das hat ein bisschen mit dem Wetter zu tun. Die großen
Glücksmomente spielen sich sowieso oft nicht auf hunderten von
Seemeilen, sondern wenigen Kabellängen ab.
Ich
finde, man muss auch mal eine Insel komplett umrunden. Dieses Jahr ist
das bisher zu kurz gekommen, es fehlten immer diverse Meilen, um den
Kringel zu schließen. Jetzt, auf der zweiten Etappe
Sommerreise,
wollen wir es angehen: Die Insel nicht nur runden, sondern die
herrlichen Kreidefelsen sowohl von See als auch beim Landgang
genießen. Ob das klappt? Die Witterung bleibt
unbeständig
– Gehirnschmalz ist gefragt.
Keine
Schären diesen Sommer: In zwei Wochen von Arnis nach
Thurø
ist die einzige Vorgabe. Das ginge notfalls an einem Tag, aber
natürlich habe ich ein bisschen mehr vor: Viel zu segeln, ohne
uns
mit endlos langen Schlägen zu überfordern, und dabei
nur die
schönsten und allerschönsten Häfen
abklappern. Wo ginge
das besser als im Lille Belt und weiter nach Samsø? Dort
werden
wir sehen, wie wir uns am geschicktesten nach Svendborg hangeln. Doch
wieder einmal gestaltet das Wetter den Absprung aus der Schlei ein
wenig mühsam. Ich ahne nicht, dass ich später von
unserer
bisher gelungensten Reise sprechen werde!
Vier
Böen fünf ist durchaus schon Wind. Hoppelwelle und
Spritzwasser erwischen uns aber nicht gleich am Leuchtturm, sondern die
erste Gischtfontäne kommt erst fünf Minuten
später.
Gleichwohl bedanken sich die Gäste für den Tipp, das
Ölzeug besser schon vorm Auslaufen anzuziehen. Ich selbst
beherzige ihn nicht und werde ein bisschen nass. Am Ende der 25
Seemeilen sind Arme und Beine träge, die Frisur zerzaust. Die
Gesichtshaut spannt unter der Salzkruste, der Kopf ist befreit von
jeglichem Frust (dazu weiter unten) – und wir haben die
Idylle
Korshavns ganz für uns!
Auf dem zweiten Downwind schwächelt der
Wind.
„Och nö“, sagt Paula,
„kein‘ Bock auf Flaute jetzt.“ Wir lassen
die Anderen weiter die Bahn absegeln, kehren um und kreuzen alleine
zurück zum Hafen. Das beschert mir, wovon Paula
spürt, dass ich es brauche: Rund ums Anlegen einfach mal zehn
Minuten meine Ruhe. Danach bin ich wieder klar und bereit für
den Rest meines langen, geselligen Tages.
Der Plan für die
Pfingstwoche ist einfach: Drei unbeschwerte Tage im Grünen.
Stadtbummel. Pünktliche Rückkehr nach Arnis.
Verbunden wird dies durch abwechslungsreiche Tage auf dem Wasser mit
viel unbeschwertem Schönwettersegeln und einer Prise
Abenteuer.
Sonntag zwölf Uhr mittags: Der
Südost
hat sich
beruhigt und auf Süd gedreht, wir verlassen erleichtert
Maasholm
und die Schlei. Martha, Oli und Salty sind vorneweg. Frieda haben wir
beim Segelsetzen überholt, Admiral Jakob wabert auch um uns
herum
mit dem gleichen Ziel Marstal. Halber Wind und alte Welle gegenan
– nicht meins, ich richte mich auf eine lange, langweilige
Geduldsprobe ein. Ich habe aber beim Briefing gesagt: Kein Segeltag
ohne Überraschungen. Oh, wie recht ich mal wieder habe!
Wie beschreibe ich diesen
Saisonstart und seinen Vorlauf? Ich wollte wollen, aber ich konnte
nicht. Macht das Sinn? Wahrscheinlich erst, wenn ich die Sturmflut im
Oktober erwähne – ich war nachhaltig traumatisiert.
Hatte tief verinnerlicht: In der Halle sind die Boote sicher! Habe mich
null auf die Segelsaison gefreut. Entsprechend freudlos verlief der
Winter. Immerhin, ich habe irgendwie funktioniert und alles
fertiggekriegt.
Seit dem ersten Tag im Hafen, das ist jetzt
knapp vier Wochen her, fühle ich mich erheblich besser. Der
Winter war nass, das hat für Holzboote erhebliche Vorteile,
denn keine brauchte eine Tauchpumpe. Mit Segeln war gleichwohl nicht
viel: Es war mir entweder zu kalt oder zu nass oder zu windig
für eine Spaßrunde. Ich habe dann ausgenutzt, dass
die Chartersaison mit drei aufeinanderfolgenden Trainings ohne
Übernachtung an Bord begann – wir konnten jeden Tag
ein anderes Boot nehmen und ausprobieren, ob alles funktioniert und
jede Leine klarläuft.
Bilanz am ersten Mai: Drei glückliche
Crews waren bei reichlich Wind und Sonne schon in Dänemark.
Als Nächstes kommt ein kleiner Einweisungsmarathon vor dem
ersten Flottillentörn – auch Paula und ich machen
endlich wieder einen Ausflug.
London kurz vor Weihnachten: An meinen drei
Urlaubstagen
möchte ich etwas völlig anderes machen, erleben und
denken möchte, als was mich den Rest des Jahres
beschäftigt. Es lässt sich nicht ganz durchhalten
– plötzlich bin ich wie so oft in jedem Sommer
derjenige, der das Boot anbindet, weil die Crew es nicht schafft.
Noch nie war ich so erleichtert: Wir sind alle
an Land und
in
Sicherheit. Die Sturmflut hat die Karten noch einmal neu gemischt,
jetzt werden wir sehen, wer was macht und wer es bezahlt. Der Zement
ist jedenfalls schon weggepickert, und wer sich fragt, was das bedeuten
soll, klickt auf den Link.
Wir haben die Sturmflut mit geringen Blessuren
überstanden: Salty war schon an Land, Paula ist
unbeschädigt,
die anderen drei mussten sich zuletzt gegenseitig helfen - das ging
nicht ohne Verluste an Scheuerleisten und Fußrelings.
Angesichts dessen, wie es anderswo aussieht, was in der Nacht
losgewesen sein muss und dass auch in Arnis ein Schiff auf Tiefe ging,
bin ich gut zufrieden mit diesem Ausgang.
Bis Ende Juli bestand meine Segelsaison beinahe
ausschließlich aus Flottillentörns –
manchmal anstrengend, meistens toll, immer in Begleitung. Den August
verbrachten Paula und ich in Begleitung diverser Freunde, kaum ein
Segeltag verging, an dem wir nicht zumindest auf dem Weg zum
nächsten Treffen waren. Als erneute Flottille sind wir an die
Schlei zurückgekehrt – für zwei Tage, dann
sausen Paula und ich wieder los. Ganz unter uns. Ob wir das
überhaupt noch können?
Der Klinker Cup hat wieder stattgefunden. Am
Wochenende, da hatten wir
keine Zeit. Aber wir waren trotzdem in Faldsled, und es hat sich in
jeder Hinsicht gelohnt. Seit der Sommerreise sind wir erst sechzig
Meilen plus zwei Kabellängen gesegelt - und haben mal wieder
total
viel erlebt.
Hallo Erde! Aauf Wolken zu schweben, war
schön: Møns Klint, Hanö,
Utklippan und die Blekinge
Schären. Crewwechsel in Karlskrona und Simrishamn.
Danach sind wir wieder wie üblich unter den Wolken
durchgefahren, und es
fielen eine Menge Luft und Wasser raus, wobei Letzteres gar nicht
nötig tat angesichts
der Gischfontänen. Wir rechneten mit
hundertachtzig Meilen Gegenwind. Schon der Crewwechsel in
Karlskrona litt
unter vier Tagen Gepuste, bevor die Reise in kleinen Schlägen
zu
den Schären endlich losgehen konnte. Utklippan war nicht das
einzige Highlight. Die Landgänge waren ein Genuss, doch das
schönste Ritual war der Nüsschenabend mit Fred, Joe
und
Gerhard. Doch auch auf das Anlegebier mit Simone, Susanne, Andreas und
Hannes habe ich mich jedes Mal riesig gefreut. Die Küste von
Skåne entpuppte sich als vielfältig und sehenswert -
wir
hielten uns länger auf als geplant, aber das war gar nicht
schlimm. Wir warteten geduldig auf den einen Tag mit perfektem Wind -
und bekamen ihn am vorletzten Reisetag. So haben wir es entgegen aller
Wahrscheinlichkeit pünktlich nach Svendborg geschafft. 
Unter einem prächtigen Sternenhimmel fliegt Paula durch die
Dunkelheit. Wenn sie durch eine Welle geht, zischt der Schaum
– wir sind rasend schnell. Beim Blick über die
rechte Schulter sehe ich den hellen Streifen am Nordhimmel. Vor uns
liegt ein dunkles Nichts. Frieda segelt ein Stück in Lee neben
uns her. Ihre Segel schimmern rot im Licht der Backbord-Posi. In
stehender Peilung dahinter verharrt das grüne Licht von Lenes
Topplaterne. Hinter uns blitzt und funkelt es rot und grün
– Oliese, Martha und Salty hoppeln durch die See. Und dann,
in einem Augenblick von magischer Schönheit: Drei
grüne Blinks - Leuchtturm Schleimünde, sechs Meilen
direkt voraus. Dabei sind wir doch eben erst ausgelaufen.
Sommer, Wärme, eine leichte Brise – das
Folkeboot-Treffen erfreut sich bester Bedingungen. Kein Lockdown und
kein Starkwind wie in den letzten Jahren – es macht richtig
Laune, mit 14 anderen Booten auf der Schlei zu segeln. Vor allem
genieße ich, wie emsig sich die neue Vorschoterin um den
Fockausbaumer kümmert. Paula und ich lehnen Mitsegler
ansonsten kategorisch ab – aber ein cleveres
zwölfjähriges Mädchen ist immer eine
Bereicherung.
In zwei Paralleluniversen erlebte ich zeitgleich
eine perfekte Segelwoche und einen nervenaufreibenden Albtraum.
Paralleluniversen? Eng miteinander verwoben, trennte mein Gehirn die
Empfindungen sorgfältig voneinander – es war eine
neue, interessante Erfahrung. Weil sie mich weiterhin
beschäftigt, ist der Törnbericht ein Experiment: Ich
schreibe erstmal zwei Törnberichte, dann versuche ich sie
ineinander zu verschachteln. Vielleicht wird so nachvollziehbar, wie es
sich angefühlt hat. Der Genuss ist in normaler Schrift, das
Grauen in Fettdruck. Und der mexikanische Vulkan tut - letztlich
erfolglos - sein Bestes, meine Stimmung zu retten.
Stefan und Annika hatten sich diesen Freitag
anders vorgestellt: Vor
dem Flottillentörn hatten sie einen Trainingstag gebucht, um
das Boot kennenzulernen und sich als Crew einzuspielen. Bei Ost 7-8 ist
schon an Ablegen nicht zu denken, stattdessen unternehmen wir einen
Ausflug nach Olpenitz. Drei Meter hohe Wellen brechen sich schon weit
draußen. Direkt vor Schleimünde ist das Wasser
quietschgelb – das ist
der Sand, den die Grundsee aufwirbelt. Segeln? Bei
diesen Bedingungen eher nicht.
Richtig frühlingshaft will es bisher
nicht werden. Seit dem
Morgen des Tages, an dem ich die Masten gestellt habe, war kein Eis
mehr im Hafenbecken, aber warme Kleidung und abendlicher
Heizlüfter leisten gute Dienste. Gleichwohl hat mit guter
Laune, schönen Begegnungen und interessanten Erlebnissen die
Saison begonnen.

Die Boote stehen in der Halle. Die Teddys und ich wohnen wieder an
Land. Die Stapel zu reinigender und zu trocknender Ausrüstung
lichten sich. Der neue Kalender ist wirklich gut geworden, finde
ich.Für
den Winter sind außer einem kurzen Urlaub tausend
Kleinigkeiten
geplant. Um den Überblick zu behalten, wo weiter und was als
Nächstes, brauche ich Zettel. Und trotzdem verzettele ich mich
bisweilen.
Rücklick
und Ausblick
Drei lustige Stunden nach dem Auslaufen sind wir
da, wo wir hinwollen: Dicht am Nordufer, kurz vor den Stegen, wo das
Wasser flacher wird und die Strömung nachlässt. Wenn
jetzt noch Wind kommt, haben eine realistische Chance, die
Brücke zu passieren. Oh ja, Paula fährt nach all dem
Rückwärtstreiben endlich wieder geradeaus, aber es
bleibt spannend, denn uiuiui das ist ziemlich gegenannerig... Es war
zwar nicht geplant, aber ich kann das Motto der Woche durchaus
genießen: Segeln als Spiel, mit täglich wechselnden
Aufgaben auf dem Abenteuerspielplatz Lille Belt.
Paula ankert in einem Nichts zwischen Birkholm
und Strynø.
Die
nächste Insel, nicht mehr als eine grasbewachsene,
mückenumschwärmte Sandbank namens Vogtholm, ist
vielleicht
zweihundert Meter entfernt. Auf Taasinge drehen die Windmühlen
in
Zeitlupe. Daunen sich mausernder Schwäne treiben vorbei. Die
tiefstehende Sonne taucht die Szenerie in sattes Gelb. Ich
höre
Musik und komme zur Ruhe. Als die Sonne hinter Hjortø
untergeht,
erhebt sich über Strynø der Vollmond. In dieser
entlegenen
Einsamkeit kann ich mich am besten dem Thema widmen: Segeln mit vielen
Menschen und mehreren kleinen Booten.
Nach den Schären ins Smålands Fahrwasser - die
Gewässer südlich von Seeland galt es für
mich noch einmal völlig neu zu entdecken. In den ersten Jahren
bin ich häufig durchgesegelt: Auf dem Weg nach Kopenhagen, den
Kreidefelsen oder den Schären. Immer haben wir nur langweilige
Provinzkäffer besucht - und dabei gibt es eine Vielzahl
kleiner, gemütlicher Häfen, sehenswerte Landschaft
und tolle Ankerplätze. Die zwei Wochen jetzt hatten also einen
deutlichen Sightseeing-Charakter. Wie bei einer Kreuzfahrt, nur dass
Friedas Gäste selbst segeln mussten, während sie
Lotsenboot Paula folgten.
Samstag, 18. Juni., in Arnis gestartet - das ist inzwischen richtig
lange her, und unendlich viele Dinge sind passiert auf dem Weg zum Mond
- Verzeihung, die Mondlandschaft - und von dort wieder zurück
zur
Erde. Der Svendborg Sund begrüßte uns mit 6-7
Windstärken, inzwischen regnet es, und für die Nacht
sind Ge-
und Unwetter zu erwarten. Das kann uns längst nicht mehr
schocken,
wir haben zu viel erlebt, in vier Wochen gut 600 Meilen abgerissen,
zweimal 20 davon aufgekreuzt, und haben trotz nicht immer
günstiger Bedingungen wohlauf, entspannt, salzverkrustet und
begeistert unser Ziel erreicht - wir liegen imn Thuro Bund und sind
bereit für den nächsten Crewwechsel. Nicht weniger
als sechs
neue Häfen, dazu zwei neue Schären, sowie eine
endlich wieder
betreten, die mich vor zehn Jahren begeisterte und zu der wir es
seitdem nie wieder geschafft hatten. Insgesamt 616 Seemeilen, davon 613
gesegelt und nur mal für eine Dreiviertelstunde den Motor
angemacht, anstatt auf die nächste Brise zu warten, damit die
Gäste auch mal einen ganzen Nachmittag mit Landgang verbringen
können. Ich bin ziemlich begeistert von dieser Reise, vor
allem
auch wegen der durchweg tollen Mitreisenden.
Sechs Folkeboote mit lauter
phantastischen Menschen an Bord sind beste Voraussetzungen für
meinen ganz persönlichen Lottogewinn. Den Jackpot knackt
Paula, indem sie Unmögliches vollbringt: Sie hält
sich den ganzen Tag zurück, dann taucht sie aus dem Nichts auf
und segelt gegen den Wind in den Gamle Havn.
Womit
Paula und ich den April und frühen Mai verbracht haben, was es
alles Neues gibt an Bord, und warum Marstal und ganz sicher nicht
Mommark das neue Schleimünde ist - alles das versteckt sich im
Törnbericht der ersten Flottille des Jahres.
Ich
schlendere los und hole frischgekranter Martha eine Tauchpumpe. Hm. Als
der Salonboden abhebt, flüchte ich mich vor dem Eiswasser in
eine
der Kojen. Es steigt langsam weiter. Die zweite Tauchpumpe hole ich
zügigen Schrittes. Sie funktioniert nicht. Und das Wasser
steht
schon kurz unter den Steckdosen. Als ich in wachsender Hektik die Pumpe
untersuchen will, ziehe ich die falsche, nämlich die gute
Pumpe
aus dem Strom.
Ab jetzt ist das Wetter unser Problem: Am nächsten Morgen sind
die
Decks voller Eisblumen, mit dem Verholen in die WSG warte ich lieber
eine Stunde. Nach hinten raus haue ich hinegen lieber einen Schlag rein
und sehe zu, dass zumindest vier Masten schon stehen an diesem Samstag,
denn danach wird das Wetter extrem blöd: Sonntag Schauer und
Böen, Montag Sturm, Dienstag...bin ich schon wieder eine
Stunde zu
früh im Hafen, alle fünf liegen auf der Seite, ich
komme gar
nicht an Bord. In den milden, trockenen Märztagen hatte ich
mir
den Saisonstart anders vorgestellt.
Es
ist mal wieder an der Zeit, Handwerker zu sein. Macht total Laune, aber
es geht durchaus um ernsthafte Dinge wie Bootspflege und Reparaturen.
Segeln
ist Musik. Aber Segeln ist kein Wunschkonzert. Die See gibt am
Schlagzeug den Rhythmus vor. Paula und ich können uns
überlegen, ob wir schrill und gewagt improvisieren, unsere
Standards runterspielen oder diesmal auf den Auftritt verzichten. Heute
zum Beispiel rechne ich mit fetzigem Rock’n’Roll,
aber es
könnte auch Death Metal sein. Ich bin nicht sicher, ob ich
darauf
Lust habe.
Paula und ich vertreiben uns die Zeit von Svendborg aus, allein oder in
Gesellschaft von Jane, Jonas und Anderen. Zwischendurch segeln wir
wieder Regatta. Zurück an die Schlei geht es als "Flotille
light": Jeder darf mitspielen, es wird eine Kombination aus
Schönwettersegeln und Abenteuer. Auskunft gibt eine lange
Reihe kleiner Törnberichte.
In der Waschmaschine
Reise zur Kanalsinsel
Mein persönlicher Limfjord
Deutlicher Fortschritt gegenüber
letztem Jahr: Die Boote duften plangemäß
früh zu Wasser. Seitdem vertreiben wir uns die Zeit mit
gelegentlichem Spielengehen auf der Schlei, Schnuppersegeln, Trainings
und Tagestörns, einem Schmalspurprogramm im Rahmen des
Erlaubten. Die Inzidenzwerte sinken, die Experten
äußern sich optimistisch, um mich herum sind
plötzlich Menschen schon geimpft, und so dürfen wir
auf eine schöne, spannende, tolle Segelsaison hoffen.
Inzwischen huldigen wir der Marsh Family - Tess und Ella
bringen, begleitet von Papa auf der Gitarre, die Höhen und
Tiefen der Pandemie und des Lockdowns in Jumpsuits auf den Punkt.
Der Gedanke kommt aus dem Nichts und
führt nirgendwohin: Im morgendlichen Halbschlaf, nicht mehr
richtig schlafend, aber auch noch nicht vollkommen wach, denke ich an
Nachnamen, die eigentlich Berufsbezeichnungen sind. Völlig
klar: "Der Schröter macht den Schrot klar, und der
Müller den Müll." So beginnt der Tag mit
selbstironischem Lachen, während das Saisonende
näherrückt.
Vier
Wochen segeln. Gleichgültig, wohin. Der Sommer endet:
Durchwachsenes Wetter und frühe Dunkelheit statt
Hochdrucklage,
dafür aber wieder leere Häfen. Und
Naturphänomene,
unvergessliche Höhepunkte, seltsame Begegnungen. 
Zuviel
Familienurlaub,
oder: Bei uns ist immer Folkeboottreffen
Das Lindelse Noor ist eine wunderbare Bucht südlich von
Rudkøbing - weitläufig mit mehreren kleinen Inseln
und vielfältigen Ankermöglichkeiten. Allzu unbefangen
darf man sich hier nicht bewegen: Die Einfahrt bildet eine Barre, deren
tiefe Stelle man treffen muss. Dahinter folgt ein tieferes Becken,
umgeben von Untiefen und Steinen. Betonnung gibt es keine,
sorgfältige Navigation also ein Muss. In meiner Seekarte
markieren diverse Bleistiftstriche mit Koordinaten die Kurse und
Peilmarken, die sicher durch dieses Abenteuer führen. Wir
werden allmählich zutraulich, probieren verschiedene Stellen
aus, diesmal genau vor der Insel Bukø. Charterern habe ich
diesen Ort noch nie empfohlen. Doch in dieser Gruppe können
alle geradeaussegeln, Anlegen unter Segeln gehört auch schon
zum Repertoire - warum also nicht eine Spur Nervenkitzel?
Ein
erster Flottillentörn in
Zeiten des Virus - mir war vorher völlig unklar, was uns in
fremden Häfen erwarten und wie es sich anfühlen
würde. Ziele in Dänemark kamen nicht in Frage, also
blieben wir in einem Umkreis, der sich auch per Fahrrad hätte
erreichen lassen. Wir waren uns einig: Es konnte nur darum gehen, trotz
der ungewohnten Begleitumstände schöne Segeltage zu
verbringen.
Die Flut von Nachrichten zum Thema Corona ist erheblich. Leider
verblasst der Informationsgehalt oft hinter Spekulationen und
Vermutungen. Diesen möchte ich ungern meine eigenen
hinzufügen, deshalb überhäufe ich euch nicht
mit Mails, die auch nur meine Tagesform widerspiegeln würden.
Auch jetzt gibt es nur wenige handfeste Dinge zu berichten. Dennoch
immerhin ein Überblick:
Neulich
schien so etwas noch undenkbar, jetzt habe ich mich
notgedrungen schon fast daran gewöhnt: Paula und ihre
Schwestern bleiben vorerst in der Halle. Kein Hafenleben, keine
Chartergäste, kein Segeln. Anderen geht es viel schlechter,
aber
was mache ich mit dieser Information? Soll sie mich trösten?
Muss
ich ein schlechtes Gewissen haben?
Unser Winterlager-Blog schmückt
sich in
weihnachtlichem Keks-Design. Seit jenen besinnlichen Tagen hat die
"Hochzeit" stattgefunden, soll heißen: Olieses Ballast ist
mit neuen Kielbolzen wieder montiert. Paula und ich haben erfolgreich
mit der Sommermode 2020 experimentiert. Marthas und Friedas
Außenhäute sind schon endlackiert, die beiden machen
in Bootsbauromantik. Salty hadert noch mit der Verschraubung ihrer
neuen Motorhalterung. Aber das ist eine ganz neue Information, das
unglückselige Loch habe ich eben erst gebohrt.
September
2019
Wir kamen, gelegentlichem Schwächeln des Windes zum Trotz,
ziemlich gut voran. Die Flaute erwischte uns vor Booknis und dauerte
dreißig Minuten, in deren Verlauf sich Pommery aus der
Eckernförder Bucht kommend zu uns gesellte. Wir hatten ja
schön auf sie gewartet, dann ließen wir sie stehen
und sausten mit dem Ostwind, enstpannte drei Windstärken,
wieder los. Als zum dritten oder vierten Mal Lovis in unserem
Windschatten verharrte, stellte ich fest: "Die beiden wollen einfach
nicht nebeneinander hersegeln." Tatsächlich schafften wir das
nur punktuell - ansonsten setzte sich Paula immer wieder ein paar
hundert Meter ab, dann kam Lovis wieder auf, und wieder von vorn.
Einmal lag das daran, dass ich den Unterliekstrecker
vollständig löste. Ansonsten ergab es sich einfach
von selbst. Paula ging Ruder und antwortete: "Pommery hat heute
überhaupt keine Lust." Ja, der rote Blitz hielt sich raus,
während Paula und Lovis nicht und dann doch und dann wieder
nicht einträchtig nebeneinander fuhren. Vermutlich wusste sie
schon, dass ich nach der kurzen Nacht keine Lust auf
großangekündigtes, aufwändiges Kochen haben
würde - die Zutaten für die unkomplizierten Wraps
hatte ja sie an Bord.
Außerdem ergab sich eine passige Staffelung:
Schleimünde war in gewohnter Weise voll, das heißt,
Lovis fand uns einen Platz. Diesmal in der Puzzelecke zwischen
dem kleinen Steg und der Meno-Brücke. Wir warteten an dem
Pfahl, den wir zum Segelbergen genutzt hatten, bis Lovis fest war, dann
verholten wir - und im nächsten Moment segelte Pommery an den
gleichen Pfahl. Folkeboot Lill war schon da, M25 Josefin kam
später auch noch. Diese Aufzählung lässt
wohl schon vermuten: Es wurde ein weiterer gelungener, geselliger
Abend.
Dienstag
ging es dann also los: Nochmal nach Dänemark. Die
Gastlandflagge hing ja schließlich noch. "Es soll doch so
schlechtes Wetter geben", hielt mir vorm Ablegen noch jemand vor. Sah
ich anders: Ein bisschen Regen im Hafen? Hurra, super
Kuchenbudenwetter! Dafür war aber vernünftiger Wind
um die vier Beaufort zu erwarten, ein willkommener Kontrast zu den
letzten Wochen. Es ab bemerkenswert wenig zu sehen - wenn wir nicht in
Wolken segelten, war es meistens diesig. Aber diese melancholische
Stimmung hat durchaus etwas für sich, und die Freude ist um so
größer, wenn dann doch die Sonne durchkam. Auf
Lyø
sagte mir jemand, es müsse doch hart sein, in dieser
Jahreszeit
auf so einem kleinen Boot zu segeln. Ich blieb höflich, wies
nur
darauf hin, dass die Lufttemperatur für uns alle identisch
sei.
Eure Sprayhood möchte ich gleichwohl nicht haben. Ich will
mich
nicht abschotten, sondern genießen!
Der erste Tag war der Wackelkandidat: Ein
enttäuschend schwachbrüstiger West brachte uns
immerhin aus der Schlei. Dann warteten wir gemeinsam mit Zuversicht in
der Flaute auf den
Ostwind. Die Zuversicht ist der einzige Marstalschoner unter deutscher
Flagge, und Skipper war Matthias, ein Charterer von vor Jahren - eine
schöne Art, sich mal wieder zu sehen. Das Warten lohnte: Als
er kam, war es schönstes Segeln.
Lyø war das erste Ziel. Am Mittwoch segelten wir nach
Barsø - und erkundeten noch
einen neuen Hafen, von dem alle momentan so schwärmen. Fazit:
Sie haben recht. Die Insel im Ganzen muss auf meinen Besuch noch
warten, denn abends regnete es, so dass ich mir die Zeit mit dem
Brutzeln von Kartoffelpuffern vertrieb, und morgens brauchte ich so
lange zum Putzen, dass wir danach dringend auslaufen mussten, galt es
doch, nach Sønderborg zu kreuzen. Außerdem kam
Amazone aus der Genner Bugt, und ich wollte die Gelegenheit nicht
auslassen, mit Sönke zumindest unterwegs ein paar Worte zu
wechseln, wenn wir uns schon mal wieder nicht im Hafen
trafen.
Im Als Sund kreuzte auch die Mythilus - von Weitem sah das eher so aus,
als führen sie auf der Stelle hin und her. Wir
überholten mühelos, später hieß
es, die Crew sei nicht eingespielt. Nun, sie hatten in dieser
lehrreichen Stunde sicher Gelegenheit, sich einzuspielen. Ich bin
jedenfalls froh, dass bei uns eine Wende nur Sekunden dauert. Und dass
wir zwischendurch Höhe laufen und nicht im Wesentlichen
seitwärts vertreiben. In Sønderborg lagen wir seit
Jahren erstmals wieder direkt vorm Schloss im Stadthafen. Schwell,
Lärm, prekäre Fendersituation - es ist immer wieder
unerfreulich. Wobei man sagen muss, dass der Hafenmeister mich morgens
einlud, nächstes Mal an dem neuen Schwimmsteg anzulegen, den
sie extra für kleine Boote angeschafft haben. Der
Rückweg war ein Rennen mit drei Traditionsseglern: Albatros
und Seute Deern holten wir leicht ein, obwohl sie wesentlich
früher gestartet haben. Johann Smidt ist richtig schnell.
Dafür aber kein richtiger Traditionssegler, modernes Rigg,
hochgetakelter Besan, insgesamt ein hässliches Schiff. Aber
eben ein zweckmäßiges. Seute Deern: Eine
Schönheit. Aber wir konnten uns sogar erlauben, uns in eine
bessere Fotoposition zu segeln, um nach dem Knipsen doch zu
überholen.
Ach ach, jetzt ist das schon wieder so lang und ausführlich
geworden. Es waren doch nur einmal fünfzig und einmal knapp
hundert Meilen. Aber Paula und ich waren richtig in unserem Element,
haben fast alles umgesetzt, was wir dieses Jahr gelernt haben, durften
jede Meile zutiefst genießen, und ich hatte nicht ein
einziges Mal das Gefühl, jetzt endlich irgendwo ankommen zu
wollen, sondern hätte, wenn es nicht so früh dunkel
würde, noch Stunden weitersegeln wollen. Da wird man sich ja
wohl mal seiner Euphorie hingeben dürfen...
Freitagabend kommt eine SMS von Erik: "Morgen Schleimünde mit
Lovis?" Das ist genau, was wir zwischen zwei Bootsübergaben am
Samstag und einem Skippertraining am Sonntag brauchen. Das Wetter -
sommerlich warm bis heiß, leichter bis
mäßiger
Ostwind, Sonne satt - verlangt geradezu nach einem Ründchen
segeln. Ich sage zu.
Aber nicht, ohne mich am Sonntagmorgen bei Paula* zu vergewissern, ob
die Information auch wirklich stimmt. Die ist vormittags noch bei einem
Reitturnier, Lovis wird nicht vor neunzehn Uhr eintreffen. Das wiederum
passt mir gut, ich muss noch Einkaufen, Abwaschen, Aufklaren, die
Kuchenbude abbauen... - wir schaffen mit Vollgas die Brücke um
Viertel vor fünf. Da ist Pommery schon auf Höhe
Olpenitz.
Paula,
Henri und Thorsten freuen sich riesig über das
Empfangskommittee.
Paula geht Ruder, die Boote leuchten in der Abendsonne um die Wette.
Der contest besteht schließlich offenbar darin, wer das
Einlaufen
in den vollen Hafen am längsten hinauszögern kann.
"Ich
finde, Erik soll sich mal um Liegeplätze kümmern",
rufe ich
zu Lovis rüber. Wir liegen schließlich im
Päckchen in
zweiter Reihe. Der Innenlieger ist nicht begeistert, als die Kinder ins
Cockpit steigern, während das Abendbrot auf dem Tisch steht -
"Da
in der Mitte dürft ihr auf keinen Fall rauftreten, das
hält
nicht", gibt er deutlich zu verstehen. Thorsten erkundigt sich nach
Paulas Schlauchboot: "Ich würde es auch aufpumpen." Machen wir
gemeinsam und bauen unsere eigene Seilfähre direkt zum Steg.
Wir
passen aufeinander auf. Wenn Paula wendet, weil das Wasser knapp wird,
wendet Pommery neben uns auch. Wir segeln nicht nach Regattaregeln oder
KVR - wer wendet, egal auf welchen Bug, fällt bei Bedarf so
weit
ab, dass das Boot einen Meter hinter dem Außenborder des
anderen
Bootes durchgeht. Wir segeln miteinander, nicht gegeneinander. Als
Lovis vor uns unvermittelt einen Aufschießer fährt,
während wir sowieso gerade aufkommen, mache ich die
Großschot auf, erkundige mich kurz: "Was macht ihr?" und
reihe
mich hinter ihr wieder ein. Komplett störungsfrei
läuft es
nicht: Eine Fahrwassertonne sehe ich hinter der Fock erst auf die
letzten fünf Meter und kann gerade noch anluven, um ihr
auszuweichen. Als ich kurzzeitig das Echolot ignoriere, fahren wir die
nächste Wende auf 1,40m Wassertiefe. Einen Schlag fahren wir
in
Richtung eines Angelbootes, fahren ihn auch schön lange aus,
weil
die Bö so günstig ist. Während Paula
schnittig durch die
Wende geht, pöbelt der Angler etwas von "Ich besorg mir ne
Knarre.
Dann könnt ihr was erleben!"
Es
ist eine Menge passiert: Vier Wochen Sommerreise nach Kopenhagen und
Anholt begannen damit, dass Paulas Vor-Vorbesitzer im Cockpit
saß. Später kontrastierten Flaute und "das Andere".
Nach der Reise richteten wir uns für sechs Wochen in Svendborg
ein - ein aus meiner Sicht vollauf geglücktes Experiment. Fast
sechs Wochen verzichteten wir auf die Benutzung des
Außenborders. Natürlich nahmen wir auch wieder an
der Svendborg Classic Regatta teil - Paula und ich sind richtig schnell
geworden. Die Tage davor verbrachten wir zusammen mit Lovis, Pommery
und Havfruen - dieser gemütliche Flottillentörn ohne
Charterboote und Verantwortung fühlte sich wie ein richtiger
Urlaub an.
Mehrere Erfolgserlebnisse: Sommerreise Teil 1
Folkeboote - sind das nicht diese segelnden Superheldinnen, die ihre
erstaunlichen Superkräfte fernab der Welt des Comics, sondern
im wirklichen Leben aufs Wasser bringen? Zumindest nutze ich sonst jede
Gelegenheit, es so darzustellen. Doch diesmal soll vorwiegend von
Menschen die Rede sein: Von Folkebootseglern, und von dem, was sie
verbindet und was sie gemeinsam auf die Beine stellen. Zum Beispiel das
Folkeboot-Treffen 2019.
„Oli lässt fragen, ob ein Boot Ehrenmitglied bei der
Feuerwehr werden kann. Sie findet nämlich, Feuerwehrleute
haben’s drauf. Und außerdem findet sie –
völlig zu Recht: Sie hat es auch drauf. Und das passt doch so
gut zusammen.“ Joe schmunzelt, als ich ihm die Gedanken, die
mein Boot mir zukommen lässt, in Worte fasse.
„Oliese hat es wirklich drauf“, bestätigt
er. Und Robin ergänzt, er werde sich mal erkundigen, was sich
da machen lässt in Sachen Ehrenmitgliedschaft.
Martha
hatte die letzten Tage an Land bereits im Hafen verbracht. Am 1. April,
dem ersten möglichen Krantermin, war sie morgens reichlich
vereist
und fand, sie wolle nun zu Wasser. An Land sei es zu kalt. Also
schwebte sie als erstes Boot in den noch leeren Hafen. Um
zwölf
Uhr schwammen auch ihre Schwestern.
Wir
sind im Winterlager. Es muss
erwähnt werden, dass das
Kranen in scharfem Kontrast zum letzten Jahr diesmal eine ziemlich
entspannte Angelegenheit war. An dem Diesntag mit dem Sturm haben wir
es einfach nachgelassen. Da standen aber drei von fünf bereits
an Land.
Wir machen jetzt Folkeboot-Treffen
2.0:
Alles genauso, nur anders.
Mike, Katja und ich wollten die bisherige Arbeit und Verantwortung so
nicht mehr haben, Nachfolger aus dem Kreis der
regelmäßigen Teilnehmer fanden sich nicht. Also
dachten wir uns: Auch gut, dann findet das Treffen eben trotzdem statt.
Dass es niemand organisiert, bedeutet: Wir liegen wie immer an der
Kranplatte, und es gibt auch einen Grill, den wir benutzen
dürfen.
Für Speisen und Getränke sorgt jeder selbst. Musik
gibt es
nur, wenn jemand seine Klampfe mitbringt.
Es
waren letztlich nur drei Tage. Schon am Montag war bestes Segelwetter -
sonnig, warm, vier Windstärken. Doch da hatte ich mir noch ein
paar Termine hingelegt und auf den Freitag als Rückreisetag
spekuliert. Das war vor der Sturmwarnung. Wie letztes Jahr sollten wir
Mike und Admiral Jacob bei ihrer Anreise zur Silverrudder begleiten.
Als wir Dienstagmorgen ausliefen, stand meine Törnplanung
bereits fest: Drejø Gamle Havn als Muss für den
ersten Tag, von da nach Mjels Vig als gutem Ausgangspunkt für
die Rücktour bei Südwest. Für Mike stand die
Silverrudder bereits erheblich in Frage, manifestierte sich doch die
Sturmwarnung, und auch gleich noch eine zweite für den
anschließenden Montag - sollte er die Regatta
überleben, käme er anschließend nur sehr
verspätet zurück nach Hause. Reihenweise sagten
andere Teilnehmer ab. Und wir machten es uns einfach ein bisschen nett.
Samkas
Geduld ist beispiellos. Seit Jahrzehnten liegt das Schiff als
Museumskümo in Marstal, unterbrochen von gelegentlichen
Ausflügen, aber meistens gepflegt und unbewegt. Sie wirkt
ruhig, verlässlich und unerschütterlich. Wir legen
nicht unbedingt deswegen so gerne direkt vor bzw. unter ihrem Bug an,
aber es wäre an sich schon ein guter Grund. Jetzt
könnte man meinen, ihre Geduld und Ruhe seien ansteckend, wenn
ich Oliese da so ankommen sehe:
Äääääußerst
laaaaaaangsam. Ich weiß, dass es nicht an Samka liegt - die
Charterer lassen sich mit allem Zeit. Hektik kommt denen nicht an Bord.
Es ist großartig. Zuverlässig wie Samka - ich kann,
während Oli schon im Approach ist, in aller Ruhe die Segel
zuende packen, und werde doch rechtzeitig fertig sein, um Leinen
anzunehmen.
Kaum sind wir von der Schwedenreise zurück, geht es schon
wieder auf Dienstreise. Allerdings nur für Paula und Oliese.
Und mit diesen ruhigsten aller ruhigen Charterer ist es ein echtes
Vergnügen. Wir haben uns nicht das schönste Wetter
ausgesucht: Samstag Skippertraining ohne Wind und bei Dauerregen.
Sonntag gerefft nach Marstal, und etliche Schauer ziehen vor und hinter
uns durch. Montag Liegetag bei Gepuste Stärke 7. Mittwoch
sollen wir schon zurück an die Schlei, denn Donnerstag reisen
die Gäste bereits ab, und da sieht es auch nicht nach
Schönwettersegeln aus.
Bleibt der Dienstag für einen schönen,
gemütlichen, abwechslungsreichen Segeltag zwischen den Inseln.
Wir entscheiden uns für den Weg durch Rudkøbing
Løb und Svendborg Sund, mit Tagesziel Skarø.
Beinahe wird nichts daraus: Oli legt ab, doch das Großfall
ist mit dem dusseligen Radarreflektor unklar. Total verheddert, so
lässt sich das Segel nicht setzen. Die Frage ist: Wie kommen
wir da ran?
Mein Blick fällt auf die große Samka neben uns.
Könnte gehen. Ich nehme Paulas Bootshaken, steige auf den
Kümo, gehe zum Vorschiff, finde einen ins Schanzkleid
integrierten Belegpoller, komplett mit Signalmastwant zum Festhalten.
Oliese nähert sich. Zum Glück gewohnt vorsichtig, wir
wollen hier ja keine Lackschäden hinterlassen. Auf dem Poller
stehend, passt
es haargenau: Der ausgezogene Bootshaken erreicht gerade so eben das
Fall
oberhalb der Jumpstagspreize. Binnen Sekunden ist es wieder klar.
"Dank dir, Samka", rufe ich fröhlich. Und die alte Dame
scheint froh zu sein, endlich mal wieder wirklich nützlich
gewesen zu sein.
Nach diesem letzten, kleinen Flottillentörn des Jahres ist es
aber auch gut mit Dienstreisen. Paula findet, wir brauchen Urlaub, und
das Wetter bessert sich erheblich. Also
laufen wir gleich wieder aus. Es sind unspektakuläre sechs
Tage, aber Einiges ist höchst bemerkenswert. Zum Beispiel
unsere Tagesdistanzen: Erst am letzten Tag, als es von
Hjortø zurückgeht, legen wir mehr als 20 Seemeilen
zurück. Drei Tage brauchen wir bis Ommel. Zwischenstopp
in Ærøskøbing, den Zitronenkuchen
genieße ich dann vor Anker im Lindelse Noor. Klingt alles wie
im Frühjahr? Ist auch wieder genauso schön. Nur dass
wir ins Noor diesmal waghalsig reingekreuzt
sind
- wir werden allmählich zutraulich. Auf dem Weg nach
Hjortø knacken wir dann noch einen Rekord aus dem
Frühjahr:
In
elf Stunden schaffen wir diesmal nicht 22 Meilen, sondern 12! Wer
hätte gedacht, dass Paula einmal einen so geduldigen Menschen
aus
mir zaubern würde? Zauberhaft ist übrigens auch der
Frühnebel.
Paula, wie war deine
Sommerreise?
Ist denn gar nichts
schiefgegangen?
Und was sagten eure
Chartergäste?
Später sind wir ja noch Regatta gesegelt und hatten meine
zwölfjährige Namensschwester als Taktikerin dabei.
Nicht als "Nummerngirl", wie die Anderen gesagt hatten. Und wir sind
aus der Dyvig gekreuzt. Wir waren uns einig, Nicolas und ich: Geht
nicht, also machen wir’s. Denn ich bringe ihm ja gerade das
Zaubern bei.
Jetzt fragen wir aber
mal deinen Skipper, womit für ihn die Reise begann.
Juni
2018
Juni
2018
Ein ausgefallener Törn
Bestes Wetter, fröhliche Stimmung - und Rekordbesuch: Nicht
weniger als 30 Boote folgten diesmal der Einladung, von denen stolze 24
an der kleinen Jedermann-Spaßregatta ohne Startgeld,
Preisverleihung und Ellenbogen teilnahmen. Abends lagen zeitweise neun
Boote im Päckchen - so etwas hatte ich bis dahin noch nicht
gesehen.
...allerdings nicht nach Stockholm, sondern zunächst ins
Sanatorium Grödersby. Die alte Dame sollte eigentlich eine
dreimonatige Reise unternehmen, mit Aaland-Inseln, Göta-Kanal
und allem drum und dran. Erfahren, wie sie ist, trat sie im letzten
Moment auf die Bremse: Als erster Dämpfer sauste auf dem Weg
zur Folkeboot-Treffen-Regatta das Achterstag vom Mast. Nach dem
Probeschlag am folgenden Tag lief die Bilgepumpe alle zwei Minuten, und
so gab es gar nichts zu diskutieren: So kann Jane nicht nach Stockholm
segeln.
Vor
lauter Skippertrainings kamen Paula und ich bisher kaum aus der
heimatlichen Box. Das werde ich nächstes Jahr anders regeln,
so geht das einfach nicht. Immerhin fanden wir drei
Tage Zeit für ein gemäßigtes
Ærø rund:
Hørup Hav, Birkholm, dann zurück. Der Wind reichte
immer
nur bis
mittags, das schenkte mir aber zwei Stunden meditativen Segelns mit
einem halben Knoten, bevor die Abendbrise uns nach Birkholm
spülte. Nicht spektakulär, aber ein gelungener
Auftakt. Die
großen Highlights kommen ja auch erst.
"Aber
aber wo wo wo ist Oli? Und wo ist das Wasser?" Auf ihre selbstbewusste
Schwester und Klassensprecherin musste Salty ein halbes
Stündchen
warten, bis auch sie aufgeladen, festgezurrt und abfahrbereit vor die
Halle gestellt war. Bis es endlich wieder Hafenwasser zu sehen gab,
verbrachten sie noch zwei Nächte hinter Gittern. Die
restlichen
Boote drehten und wendeten wir einen Sonntagvormittag lang mit
Schwerlastrollen und Hubwagen (Dank an Stephan und Martin!!), bis alle
so standen, dass man unter fahren und aufladen konnte - sozusagen plug
and play.
Als
ich Frieda in ihrem ungeliebten Schwebezustand sogar noch
fotografierte, fragte mich ein freundlicher Mit-Hafenbenutzer, ob er
mir beim Verholen helfen solle - zu zweit sei es ja einfacher. Ich
lehnte freundlich ab: Erstens hatte er zwar Recht, aber Frieda und ich
waren ja bereits zwei. Zweitens hatte ich lange genug auf den
Spaß verzichtet, um ihn mir nicht mit jemand Fremdem zu
teilen.
Und außerdem hatte ich vor einer Dreiviertelstunde schon
Paula
direkt aus den Gurten in die Box gefahren, und alles, was ich dazu
brauchte, war ein kurzer Ruck an der Achterleine und rechtzeitiges
An-Bord-Werfen der Vorleine. Mit Frieda lief es dann genauso - erst
noch an der Kranplatte Festmachen ist etwas für Leute, die
entweder schlecht vorbereitet sind oder nicht Boot fahren
können!
Oder für ungünstigeres Wetter, als wir es
uns ausgesucht
hatten: Sonnig, warm, trocken, einigermaßen windstill - was
sollte uns aufhalten? Mit Martha schipperte ich gleich noch einmal
rings um den Steg auf den künftigen Platz von Folkeboot Tzefix
-
in der Hoffnung, dass die möglichst spät anreist aus
dem
Schleswiger Winterschlaf.
Alle
fünf - auch und vor allem die mit Reparaturen im
Unterwasserbereich - waren so dicht, dass Normalbetrieb der eingebauten
Lenzpumpen von Anfang an reichte. Marthas sprang während des
ganzen, langen Verholens keinmal an, die mitgebrachten Tauchpumpen nahm
ich gleich wieder von Bord. Nun müssen die Masten zum Hafen,
ebenso die Außenborder und die Ausrüstung, und ein
paar neue
Töpfe und Pfannen von Ikea soll ich auch noch organisieren vor
dem
Saisonstart. Aber heute Abend darf ich kurz durchatmen und ein
Gläschen Portwein auf die phantastischen Boote trinken.
Danach
wollten aber Masten gestellt (tausend Dank an Anouk und Jens
fürs
Knöpfchendrücken!!), Segel angeschlagen, Staub
weggespült und Ausrüstung gestaut werden. Darauf
folgten die
Probeschläge: Saltys Außenborder ging gleich in die
Werkstatt, Paula stellte ihren gerne leihweise zur Verfügung.
Friedas Traveller musste ich unterwegs neu einscheren. Ansonsten lief
alles glatt. 
Oliese
braucht eine Reparatur an der Außenhaut. Sofort
erklärt sich
Frieda solidarisch, weil sie es nicht erträgt, dass ihre
Schwester
als Sorgenkind dasteht. Dann aber helfen alle fleißig mit:
Beim
Einsetzen von Brettlaschen haben beide etwas Geeignetes im Cockpit
liegen - einen leeren Mischbecher, ein passendes Flurbrett, eine
für einen anderen Zweck geliehene und tunlichst an Bord
behaltene
Teleskopstütze - und halten zuverlässig von
innen gegen,
während ich von außen bohre und schraube. Das spart
mir die
Hilfsperson. Und sorgt für extrem gute Laune. Wenn ich beim
Lackieren die zwei Stellen an Friedas Heckspiegel vergesse, was ja
leicht passiert, wenn ich mit Vorluk, Aufbau und Cockpitsüll
fertig bin, von der Leiter steige und gedanklich schon bei der vor mir
stehenden Martha angekommen bin - dann hält Frieda mir als
Gedächtnisstütze ihre Achterstagtalje ins Gesicht.
Die
hängt schon seit Wochen herunter, ist mir aber nie im Weg, und
renne auch nie dagegen. Außer gestern, als ich die Halle
verlassen wollte und die zwei Stellen noch nicht bearbeitet hatte.
Martha wiederum, immer gut für zusätzliche
Einträge in die To-do-Liste, hält sich bescheiden
zurück, wo doch jetzt Frieda zusätzlichen Aufwand
beantragen
musste.
Alles unter Dach. Einschließlich der Patenkinder Jane, Pondus
und Snugga. Ich bin erleichtert - es war ein Angang wie noch nie. An
irgendetwas hakte es immer. Es ging aber auch immer
schließlich weiter, und mit ein bisschen Galgenhumor gab es
sogar etwas zu lachen. Nun heißt es: Boote
auseinanderpuzzeln,
alles heile und hübsch machen, wieder zusammensetzen. Fertig,
der
Frühling kann kommen. Wie es läuft, verrät
der
Absegeln - das geht so: Man segelt aus dem Hafen, und wenn man
zurückkommt, ist alles bereit zum Mastlegen. Wäre der
Mastenkran nicht belegt gewesen, hätten wir gleich dort
angelegt - sogar der Heißstropp war schon bereit.
Ich
hatte unterwegs
Geburtstag. Verbrachte ihn auf die
bestmögliche Weise: Mit Paula. Sie schenkte mir das
langersehnte Ankern im Lindelse Noor. Sie musste sich erhebliche
Mühe geben, das zu bewerkstelligen. Ihr
größtes Hindernis war meine Engstirnigkeit!
Einhandsegeln? Immer! Aber non-stop rund Fyn? Im Regattamodus? Ohne
Wind? In Svendborg vor der Brücke Ankern, um nicht in der
Strömung zurückzutreiben? In Middelfart vom Neerstrom
mit dem Heck voraus durch die Brücke gespült werden?
Fünfzig Stunden ohne Schlaf oder Pause? Das kann Mike auch
nächstes Mal ohne mich machen. Aber wir nutzten den
schönen Wind, ihn bei der Anreise ein Stück zu
begleiten.
August 2017
August 2017
"Fahrt
da bloß nicht hin! Es
ist ganz schrecklich da!" Sommerreise für acht Erwachsene und
fünf Folkeboote
Sieben!
Einmal sogar acht...
Folkeboot-Treffen und Sperrgebiet Rund
Als wir in Rabelsund die Segeln bargen, fragte
ich Paula, ob wir je
schonmal am 9. April auf der Ostsee waren. Ich habe noch nicht die
alten Logbücher studiert, aber ich erinnere mich eher an
Segelanschlagen im Juni oder Frühjahrstörns im Mai
ohne vorausgehenden Probeschlag. Dieses Jahr hat Manches
unvergleichlich gut geklappt, so dass wir bei frühsommerlicher
Wärme und idealem Wind - SW 3-4 - so früh segeln
gehen konnten wie nie. Ein Tag Gedümpel auf der Schlei bis
100m vorm Leuchtturm mag nicht besonders spektakulär
erscheinen, aber nach fünf Monaten Entzug hat er zweifellos
seine eigene Magie.
Als wir uns damit abmühen, kommt ein anderer Bootseigner in
die
Halle, um mal wieder einen Blick auf sein Schätzchen zu
werfen.
"Moin", sagt er, "oha - ein einsamer Bastler."